Neue Welle der Gewalt Schwere Explosion in Bagdad tötet 30 Menschen

Bagdad (rpo). Der Irak ist von einer weiteren Welle der Gewalt heimgesucht worden. Bei einer Polizeirazzia in einem Haus in Bagdad wurden durch eine Explosion mindestens 30 Menschen getötet und 25 weitere verletzt. Bei mehreren Aktionen von irakischen und multinationalen Truppen wurden unterdessen 74 Aufständische festgenommen.

Schwere Explosion bei Polizeirazzia in Bagdad
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Schwere Explosion bei Polizeirazzia in Bagdad

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Bagdad (rpo). Der Irak ist von einer weiteren Welle der Gewalt heimgesucht worden. Bei einer Polizeirazzia in einem Haus in Bagdad wurden durch eine Explosion mindestens 30 Menschen getötet und 25 weitere verletzt. Bei mehreren Aktionen von irakischen und multinationalen Truppen wurden unterdessen 74 Aufständische festgenommen.

Die Polizisten seien absichtlich angelockt, und das Haus sei dann in die Luft gesprengt worden, teilte ein Sprecher des irakischen Innenministeriums unter Berufung auf erste Ermittlungen mit. Unter den Todesopfern der Explosion in dem Haus im Stadtteil Ghasalija, die sich bereits am Dienstagabend ereignete, seien sechs Polizisten.

Die meisten Opfer seien Zivilisten. Vier Menschen würden noch vermisst. Der Täter habe in den vergangenen Tagen mehrmals Nachbarn angegriffen, damit diese die Polizei alarmierten. Die Angaben decken sich mit Aussagen von Anwohnern, wonach ein aus dem Sudan stammender neuer Mieter des Hauses in den vergangenen Tagen auf Nachbarn geschossen hatte.

Den Angaben eines anderen Nachbarn zufolge war die Polizei informiert worden, zwei Tage nachdem zwei mit Waffen beladene Fahrzeuge in das Anwesen gefahren waren. Als die Beamten kamen, sei der Sudanese auf das Dach des Hauses gestiegen. Er habe gedroht, das Gebäude zu sprengen, sollten die Beamten es stürmen, sagte der Augenzeuge. Nach Angaben der US-Armee dürften für eine derartige Explosion 800 bis 900 Kilogramm Sprengstoff notwendig sein.

Zwei Tote bei Angriffen im Nordirak

Im Norden von Bagdad wurden nach Polizeiangaben ein Unternehmer und eine Ingenieurin getötet, die für die US-Armee arbeiteten. Bei einem weiteren Angriff starb ein türkischer Lastwagenfahrer. Bei einem Anschlagsversuch auf eine Öl-Pipeline im nordirakischen Kirkuk kamen laut Polizei zwei der Saboteure ums Leben. Sie starben, als eine Bombe explodierte, die sie unter die Pipeline legen wollten. Ein dritter Saboteur wurde dabei verletzt.

In und um Bagdad nahm die irakische Nationalgarde bei drei Aktionen nach eigenen Angaben 59 Aufständische fest. Westlich von Mossul fassten die multinationalen Truppen 15 Verdächtigte, die "anti-irakische Operationen" geplant oder ausgeführt haben sollen. In Mossul wurden nach Angaben der multinationalen Truppen im Irak am Dienstag drei Angriffe auf Polizeistationen vereitelt. Bei mehreren Angriffen und Anschlägen im Irak waren am Dienstag mindestens 34 Polizisten ums Leben gekommen.

(ap)
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