Wahlen bei Frankreichs Konservativen Sarkozy-Nachfolger gesucht

Paris · Frankreichs Konservative suchen einen neuen Chef. Am Sonntag wurde gewählt. Am Abend zeichnete sich ein knappes Ergebnis ab. Einer Mehrheit wäre ein Comenack von Nicolas Sarkozy am liebsten.

 UMP-Generalsekretär Jean-François Copé steht für einen stramm konservativen Kurs.

UMP-Generalsekretär Jean-François Copé steht für einen stramm konservativen Kurs.

Foto: afp, MEHDI FEDOUACH

Nach Auszählung von rund 60.000 Stimmen sahen die Anhänger des amtierenden Generalsekretärs der UMP, Jean-François Copé, ihren Kandidaten mit einem Vorsprung von rund 1000 Stimmen vorn. Aber auch die Anhänger des früheren Regierungschefs François Fillon sprachen von 51,1 Prozent, die ihr Kandidat nach einer Teilauszählung erhalten habe.

 Der frühere Premier François Fillon will die UMP aus der Mitte heraus zurück an die Macht führen und auch bei Hollande-Wählern Stimmen gewinnen.

Der frühere Premier François Fillon will die UMP aus der Mitte heraus zurück an die Macht führen und auch bei Hollande-Wählern Stimmen gewinnen.

Foto: dpa, Etienne Laurent

Der 58-Jährige Fillon steht für einen gemäßigten Kurs, während der zehn Jahre jüngere Copé zum rechten Parteiflügel gehört. Zur Wahl des neuen Parteichefs, der die Nachfolge von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy antritt, waren rund 260.000 Parteimitglieder aufgerufen. Die Beteiligung war hoch, vor einigen Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen.

Umfragen zufolge würden zwei Drittel der Partei wieder für Nicolas Sarkozy schimpfen. Seit seiner Wahlniederlage gegen Francois Hollande hat der sich in der Öffentlichkeit rar gemacht. Seine Beliebtheitswerte schossen wieder nach oben.

Während seine Partei zur Wahl rief, machte Sarkozy stattdessen nur indirekt von sich reden: Seine Frau versteigerte nicht nur ein teures Fass Wein, sondern auch gleich noch sich und ihren Ehemann dazu.

Schauplatz: Die berühmteste Weinversteigerung der Welt im ostfranzösischen Beaune. Das "Präsidentenstück" der Auktion, ein 350-Liter-Fass Corton Grand Cru Charlotte Dumay, kündigte Bruni folgendermaßen an: "Bei 200.000 Euro liefere ich den Wein. Bei 250. 000 liefert mein Mann mit mir zusammen." Das Fass ging schließlich für 270.000 Euro an einen im Saal anwesenden ukrainischen Bieter. Außer dem "Präsidentenstück" hatte das Auktionshaus noch 511 weitere 228-Liter-Fässer im Angebot.

Der Erlös für das "Präsidentenstück" kommt der Stiftung Carla Bruni-Sarkozy zugute, die armen Menschen den Zugang zu Kultur ermöglichen will. Zudem soll eine Stiftung für junge Epileptiker einen Teil des Geldes bekommen.

(APD/AFP)
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