Krieg in Syrien Präsident Assad spricht von "Befreiung" Aleppos

Damaskus · Der Einsatz zur Evakuierung der Rebellengebiete in der umkämpften syrischen Großstadt Aleppo hat begonnen. Der syrische Präsident spricht derweil von einer "Befreiung" der Stadt.

 Baschar al Assad in einem Interview im Februar 2016.

Baschar al Assad in einem Interview im Februar 2016.

Foto: afp

Krankenwagen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes brachen in die von der Opposition kontrollierten Stadtviertel im Osten der Stadt auf, wie eine IKRK-Sprecherin bestätigte. Livebilder im Fernsehen zeigten, wie sich zudem rund 20 Busse die vom Regime kontrollierten Gebiete verließen.

Mehr als 108.000 Zivilisten sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in sichere Bezirke von Aleppo geflüchtet, wie die russische Nachrichtenagentur RIA meldet. Die Rebellen sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums aus ganz Aleppo verdrängt worden.

 Mit Bussen soll die Evakuierung ablaufen.

Mit Bussen soll die Evakuierung ablaufen.

Foto: afp

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat die Stadt für "befreit" erklärt. Assad gratulierte dem syrischen Volk in einer Erklärung am Donnerstag in Damaskus. "Was heute in Aleppo passiert, wird Geschichte schreiben", sagte Assad.

Über 3000 Rebellen hätten die Stadt verlassen, berichtet die Nachrichtenagentur Tass. Ein Konvoi mit Evakuierten aus Aleppo hat nach einem Bericht des staatlichen syrischen Fernsehens das von Rebellen gehaltene Al-Raschidin erreicht.

Nach Angaben des IKRK sollen zunächst etwa 200 bis 250 Verletzte aus der Stadt gebracht werden. Nach Angaben des russischen Generalstabs werden im Verlauf des Abzugs rund 5000 Kämpfer und ihre Angehörigen Ost-Aleppo verlassen. Der dafür eingerichtete Korridor sei 21 Kilometer lang, sagte Generalstabschef Waleri Gerassimow der Agentur Interfax zufolge.

"Als erstes werden die Verwundeten, die Kranken und dann die Aktivisten und Journalisten abtransportiert", sagte Fares al-Schehabi, ein Abgeordneter des syrischen Parlaments. Anschließend würden die "Terroristen" folgen. Mit diesem Begriff bezeichnet das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad alle Aufständischen. Der Politiker sagte weiter, die Aufständischen würden in die südwestlich von Aleppo gelegene Provinz Idlib gebracht. Diese Region steht größtenteils unter Kontrolle der Opposition.

(crwo/dpa)
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