US-Präsident Obama bestätigt Osama bin Laden von US-Spezialkräften getötet

Washington (RPO). Der international gesuchte Al-Qaida-Chef Osama bin Laden ist tot. Das erklärte US-Präsident Barack Obama am Sonntagabend (Ortszeit) in Washington. Bin Laden sei bei einem Einsatz von US-Spezialkräften getötet worden. Bin Laden habe sich in Pakistan versteckt gehalten.

Osama bin Laden: Der meistgesuchte Terrorist
11 Bilder

Osama bin Laden: Der meistgesuchte Terrorist

11 Bilder

Der Drahtzieher der Angriffe auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington vom 11. September 2001 mit fast 3000 Toten sei am Sonntag bei einer Kommandoaktion in Pakistan ums Leben gekommen, teilte Obama in einer Ansprache mit. "Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan."

Erste Hinweise auf Aufenthaltsort im August

Obama sagte, er habe den geheimen Einsatz angeordnet. "Ein kleines Team von Amerikanern hat die Operation mit außergewöhnlichem Mut und Fähigkeiten ausgeführt", sagte Obama. Auf einem Gelände in Pakistan sei bin Laden nach einem Schusswechsel getötet worden, anschließend hätten die US-Kräfte die Leiche des Al-Qaida-Chefs an sich genommen. "Kein Amerikaner ist zu Schaden gekommen", sagte Obama. Die Kommadoeinheit habe sich bemüht, zivile Opfer zu vermeiden.

Erste Hinweise auf den Aufenthaltsort habe es im vergangenen August gegeben, erklärte Obama. US-Medien berichteten nun, bin Laden sei in einem Haus in der Nähe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad getötet worden. Der Gründer und Chef von Al Qaida war in Verstecken in Pakistan und Afghanistan vermutet worden, die weltweite Fahndung nach ihm war aber über Jahre erfolgslos geblieben.

Mehr als zwei Jahrzehnte lang habe bin Laden "Angriffe gegen unser Land und unsere Freunde und Verbündeten" geplant, sagt Obama. "Der Tod bin Ladens markiert die bislang bedeutenste Errungenschaft in den Bemühungen unserer Nation, Al Qaida zu besiegen. Sein Tod markiert aber nicht das Ende unserer Bemühungen." Der Präsident warnte, dass Al Qaida weitere Angriffe vorbereiten werde. Daran gebe es "keinen Zweifel", sagte Obama. "Wir müssen und wir werden zu Hause und im Ausland wachsam bleiben."

Ex-Präsident Bush: "Sieg für Amerika"

Der frühere US-Präsident George W. Bush hat indessen den Tod von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden als "Sieg für Amerika" gefeiert. Bush erklärte am Sonntagabend (Ortszeit), er gratuliere seinem Nachfolger Barack Obama sowie "den Männern und Frauen unseres Militärs und unserer Geheimdienste, die dieser Mission ihr Leben gewidmet haben".

Bush sagte, Obama habe ihm die Nachricht persönlich mitgeteilt. "Diese bedeutende Leistung markiert einen Sieg für Amerika, für Menschen, die weltweit nach Frieden streben, und für alle, die Nahestehende am 11. September 2001 verloren haben."

Amerikaner feiern die Nachricht vom Tod bin Ladens

Die Nachricht verbreitete sich in den USA wie ein Lauffeuer. Vor dem Weißen Haus haben hunderte Menschen den Tod von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden gefeiert. Die euphorische Menge versammelte sich am nach Bekanntgabe der Tötung bin Ladens spontan im Herzen Washingtons und skandierte "USA, USA". Auch die US-Nationalhymne wurde angestimmt. Die Leute schwenkten US-Fahnen und feierten den Tod Bin Ladens, der den Amerikanern als personifiziertes Symbol von Terrorismus galt.

Nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN sei die Leiche, die sich in Besitz der USA befinde, bereits per DNA-Test identifiziert worden.

Auch der pakistanische Geheimdienst hat den Tod von Al-Qaida-Führer Osama bin Laden bestätigt. Der Führer des Terrornetzwerkes sei in einer "Geheimdienstoperation" getötet worden, sagte ein Vertreter der Sicherheitsbehörden der Nachrichtenagentur AFP in Islamabad.

USA warnen Bürger vor Welle der Gewalt

Nach dem Tod von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden haben die USA ihre Bürger in aller Welt vor anti-amerikanischer Gewalt gewarnt. Das Außenministerium in Washington richtete sich in seiner Erklärung am Sonntagabend (Ortszeit) an "US-Bürger in Gegenden, in denen die jüngsten Ereignisse anti-amerikanische Gewalt auslösen könnten".

Das Ministerium riet dringend dazu, Aufenthalte außerhalb von Häusern und Hotels auf das Nötigste zu beschränken sowie sich von Menschenansammlungen und Demonstrationen fern zu halten. Die Warnung werde zunächst bis zum 1. August gelten, hieß es.

Ein hochrangiger US-Vertreter hatte den Tod des mutmaßlichen Drahtziehers der Terroranschläge vom 11. September 2001 zuvor mitgeteilt, laut US-Medien wurde er in einer Villa nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad getötet.

(RTR/afp/rm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort