Drei britische Soldaten tot Mindestens 28 Tote bei Selbstmordanschlägen im Irak

Bagdad (rpo). Mindestens 28 Menschen sind am Freitag im Irak bei der schwersten Anschlagsserie seit mehr als zwei Monaten getötet worden. Mehr als einhundert weitere Menschen wurden verletzt, wie das irakische Innen- und Verteidigungsministerium mitteilten. In Bagdad, in der Region um die Hauptstadt und im Norden des Landes verübten Aufständische zwölf Attentate auf irakische und US-Sicherheitskräfte.

Damit war der Freitag der blutigste Tag im Irak seit dem 29. April, als bei zahlreichen Anschlägen 110 Menschen starben. Bei einem Anschlag in der Nähe eines Kontrollpostens der irakischen Armee in Atsch-Tschaab im Norden Bagdads starben laut Verteidigungsministerium acht Menschen, 20 weitere wurden verletzt. Zwei irakische Soldaten starben vor dem Eingang des früheren Verteidigungsminsteriums, das heute ein Armeelager ist, als sich ein Selbstmordattentäter in einem Kleinlaster in die Luft sprengte.

Bei einem Anschlag im Süden des Iraks sind drei britische Soldaten getötet worden. Die Briten seien ihren Verletzungen infolge einer "feindlichen Aktion" in der Region El Amarah erlegen, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag in London mit. Sie seien Mitglieder der Kampfeinheit "Task Force Maysan" gewesen. Die BBC berichtete aus dem Irak, die Soldaten seien während einer Patrouille Ziel eines Bombenanschlags geworden. Mit diesen Opfern stieg die Zahl der britischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs im Irak im März 2003 getötet wurden, auf 92.

Bei einem Selbstmordanschlag im Osten Bagdads starb nach Angaben der Feuerwehr ein irakischer Zivilist. Dabei hatte der Attentäter sein Auto hinter dem Fahrzeug von US-Soldaten in die Luft gesprengt. Fünf Menschen starben und 41 weitere wurden verletzt, als am Nachmittag ein Selbstmordattentäter im Südosten der Hauptstadt seinen Wagen zur Explosion brachte. Bei einem Selbstmordanschlag in El Scharkat rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad starben zwei irakische Soldaten.

In Balad rund 70 Kilometer nördlich von Bagdad sprengte sich wenig später ein Attentäter auf einem Motorrad in die Luft, als er an einem Konvoi des irakischen Militärs vorbeifuhr. Zwei Soldaten starben dabei. Am Freitagabend wurden zwei Menschen getötet, als in Bagdad eine Autobombe in der Zufahrt zum Haus des irakischen Präsidenten Dschalal Talabani explodierte. Ebenfalls am Abend sprengte sich ein Attentäter an einem Kontrollposten der irakischen Armee in Iskandarijah rund 60 Kilometer südlich von Bagdad in die Luft. Dabei starben nach Krankenhausangaben sechs Menschen, 17 weitere wurden verletzt.

Zu einem Anschlag im Südosten Bagdads, bei dem zwei US-Soldaten verletzt wurden, bekannte sich die Gruppe des Extremistenführers Abu Mussab el Sarkawi im Internet. Ein "Löwe" einer Brigade von "Märtyrer-Kandidaten" habe den Angriff auf eine "Patrouille der Kreuzfahrer" ausgeführt, hieß es in einer im Internet veröffentlichten Erklärung. Deren Authentizität war zunächst nicht gesichert. Bei vier weiteren Anschlägen im Irak wurden zahlreiche Menschen verletzt.

(afp)
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