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Diplomatie Westliche Staaten schließen Botschaften im Jemen

Washington · Die USA hatten sich wegen des Huthi-Aufstandes schon länger um die Botschaft gesorgt und ihr Personal bereits zurückgefahren. Nun wurde die Vertretung komplett geschlossen. Großbritannien und Frankreich haben ihre diplomatischen Korps ebenfalls abberufen.

 Huthi-Rebellen im Jemen.

Huthi-Rebellen im Jemen.

Foto: ap

Wegen der prekären Sicherheitslage schließt nach den USA und Großbritannien auch Frankreich seine Botschaft im Jemen. Die diplomatische Vertretung Frankreichs teilte am Mittwoch mit, die Botschaft werde ab Freitag dicht gemacht. Französische Bürger sollten das Land so schnell wie möglich verlassen. Zuvor hatten die USA und Großbritannien die Schließung ihrer Botschaften bekanntgegeben. Sie hatten dies mit dem Chaos nach der Machtergreifung der schiitischen Huthi-Rebellen begründet.

Rebellenführer Abdel-Malek al-Huthi verurteilte die Entscheidung der ausländischen Regierungen, ihre Diplomaten abzuziehen. "Wir werden keinen Druck akzeptieren. Den braucht es nicht", sagte er dem den Rebellen gehörenden Satellitenfernsehnetzwerk Al-Masira. "Wer auch immer den Interessen dieses Landes schadet, könnte sehen, dass auch seinen Interessen in diesem Land geschadet wird."

Das US-Außenministerium teilte mit, die US-Diplomaten seien am Dienstag abgereist. Der britische Minister für den Nahen Osten, Tobias Ellwood, erklärte, jegliches Personal sei am Mittwochmorgen aus der jemenitischen Hauptstadt abgezogen worden. In seiner Erklärung rief er auch alle britischen Staatsbürger auf, das Land "unmittelbar zu verlassen".

Sicherheitssituation verschlechtert

"Die Sicherheitssituation im Jemen hat sich in den vergangenen Tagen weiter verschlechtert", teilte Ellwood mit. "Bedauernswerterweise haben wir nun geurteilt, dass unser Botschaftspersonal und -gebäude unter erhöhtem Risiko stehen."

Das US-Außenministerium gab als Gründe die politische Krise in dem Land sowie damit verbundene Sicherheitsbedenken an. Auch die Marineinfanteristen, die die Botschaft sicherten, würden wahrscheinlich bald abgezogen, hieß es. Allerdings seien die US-Kräfte, die in anderen Teilen des Landes an Anti-Terroroperationen teilnähmen, von diesen Maßnahmen nicht betroffen.

Machtergreifung durch "Revolutionskomitee"

Wann die Botschaft wieder eröffnet werden kann, ist völlig unklar. Außenamtssprecherin Jen Psaki sagte jedoch: "Wir werden Möglichkeiten für eine Rückkehr nach Sanaa untersuchen, sobald sich die Situation vor Ort verbessert." Die US-Botschaft im Jemen ist die dritte in einem arabischen Land, die die USA seit Beginn des Arabischen Frühlings im Dezember 2010 dicht gemacht haben. Zuvor war sie in den vergangenen Wochen bereits mit deutlich reduziertem Personal in Betrieb gehalten worden.

Die Huthi-Rebellen hatten ihre bereits vor Monaten eingeleitete Machtergreifung am vergangenen Freitag zementiert, indem sie das Parlament auflösten und ihr höchstes Sicherheitsgremium, das sogenannte Revolutionskomitee, zur De-Facto-Regierung machten. Der Jemen ist seit 2011 nie wirklich zur Ruhe gekommen. Nach monatelangen Protesten wurde der langjährige Machthaber Ali Abdullah Salih abgesetzt, sein Stellvertreter Abed Rabbo Mansur Hadi folgte ihm nach. Im damaligen Machtvakuum erstarkte das Terrornetzwerk Al-Kaida im Süden, im Norden hingegen wurden die Huthis immer mächtiger. Auf Druck der Huthis trat Hadi im Januar zurück.

(ap)
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