Zwei Wochen in Geiselhaft Irak: Gekidnappter US-Soldat ist frei

Beirut (rpo). Über zwei Wochen war ein US-Marineinfanterist in Irak in der Hand von extremistischen Entführern. Nun ist er wieder frei, wie das amerikanische Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte.

Der aus Libanon stammende Soldat Wassef Ali Hassoun befinde sich in der US-Botschaft in Beirut und sei offenbar unversehrt. Der Sprecher des US-Außenministeriums Richard Boucher sagte in Washington: "Wir haben es geschafft, ihn zu holen." Wie es in Beirut hieß, traf er in Begleitung von Familienmitgliedern an der Botschaft ein.

Hassoun verschwand am 20. Juni. Auf einem am 27. Juni vom Sender Al Dschasira ausgestrahlten Video der Gruppe Islamische Reaktion war er mit verbundenen Augen zu sehen. Die Entführer drohten mit der Tötung der Geisel, sollten die US-Streitkräfte nicht alle irakischen Häftlinge freilassen. Seither gab es sehr widersprüchliche Informationen über sein Schicksal und auch über sein Verschwinden. Sein im Internet schon verkündeter Tod wurde später wieder dementiert. Die US-Marine bestätigte einen Bericht des Senders NBC, wonach immer noch ermittelt wird, ob es sich nicht um eine vorgetäuschte Entführung gehandelt habe.

In der nordlibanesischen Stadt Tripoli, in dem der Klan des US-Soldaten lebt, kam es später zu einer Schießerei, bei der zwei Menschen getötet wurden. Zuvor soll es Schmähungen gegen den rund 1.000 Personen großen Klan gegeben haben, sie seien US-Kollaborateure. In der strak sunnitischen Stadt gibt es große antiamerikanische Ressentiments. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es aber, Hintergrund der Schießerei seien vermutlich Streitereien um Geschäfte in der Stadt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort