Grundsatzeinigung bis März Atomverhandlungen mit dem Iran werden bis Mittwoch pausiert

Lausanne · Nach Signalen einer Annäherung sind die Atomverhandlungen mit dem Iran bis Mittwoch unterbrochen worden. Die iranische Delegation brach am Freitag auf, um in der Heimat an einer Trauerfeier teilzunehmen. Doch bewegten sich die Gespräche zuletzt auf eine Einigung zu, wie der russische Unterhändler Sergej Ryabkow sagte.

 US-Präsident Obama sieht historische Gelegenheit im Atomstreit.

US-Präsident Obama sieht historische Gelegenheit im Atomstreit.

Foto: dpa, ck cs

Bis Ende März soll eine Grundsatzeinigung stehen. US-Außenminister John Kerry hatte fünf Tage lang in der Schweiz mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif verhandelt. Ursprünglich war erwogen worden, bis Samstag zu verlängern. Doch wollten Sarif und andere Unterhändler am Begräbnis der Mutter des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani teilnehmen, wie es hieß.

Kerry will sich nach Worten seiner Sprecherin Marie Harf am Samstag mit seinen Kollegen aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich treffen. Die Agentur Isna meldete, dass die Atomgespräche mit dem Iran am Mittwoch weitergehen sollen. Aus Diplomatenkreisen hieß es, es werde wahrscheinlich wieder in der Schweiz verhandelt.

Rahmenabkommen bis Ende März geplant

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP gibt es bereits einige Eckpunkte eines möglichen Atomabkommens. Demnach ist der Iran zum Verzicht auf 40 Prozent seiner Kapazität zur Anreicherung von Uran bereit - was einen zentralen Streitpunkt ausräumen würde. Im Gegenzug verspricht der Entwurf nach Angaben aus Teilnehmerkreisen, dass die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran rasch gelockert werden.

Teheran verhandelt seit mehr als einem Jahr mit den USA sowie mit Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Bis Ende März soll zunächst ein Rahmenabkommen geschlossen werden, bis Ende Juni dann ein detaillierter Vertrag. Der Westen will damit auf Dauer ausschließen, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Der Islamischen Republik geht es vor allem um ein Ende der internationalen Sanktionen, die die Wirtschaft des Landes lähmen.

Obama hofft auf Verbesserung der Beziehung mit dem Iran

Bundeskanzlerin Angela Merkel beriet am frühen Freitagmorgen in Brüssel mit dem britischen Premierminister David Cameron und dem französischen Präsidenten François Hollande sowie der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini über den Stand der Verhandlungen. Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama in einer Botschaft zum persischen Neujahrsfest die historische Chance zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und dem Iran betont.

Obama erinnerte daran, dass Teheran seine Verpflichtungen aus dem Ende 2013 geschlossenen Übergangsabkommen eingehalten habe. Dies bestätigt auch ein vertraulicher Bericht der Internationalen Atomenergie-Behörde, der der AP am Freitag vorlag. In dem vorläufigen Vertrag hatte der Iran zugesichert, seine Atomaktivitäten einzuschränken und Kontrollen zuzulassen. Dafür sind bereits einige Sanktionen gelockert worden.

(ap)
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