Forschungssatellit kehrt zurück zur Erde Rosat wohl über Südostasien abgestürzt

Berlin (RPO). Der ausrangierte deutsche Forschungssatellit "Rosat" ist am Sonntagmorgen auf die Erde gestürzt. Wo und wieviel, das weiß bislang niemand. Experten gehen davon aus, dass die meisten Teile des minibus-großen Satelliten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht sind.

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Foto: dapd, dapd

Allerdings rechneten sie auch damit, dass etwa 30 Teile mit einer Gesamtmasse von 1,7 Tonnen als Bruchstücke auf die Erdoberfläche fallen könnten.

Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge im US-Staat Massachusetts sagte, vermutlich seien die Teile über Südostasien niedergegangen. Seinen Berechnungen zufolge stürzten die Überreste vermutlich irgendwo östlich von Sri Lanka in den Indischen Ozean oder vor der Küste Birmas in die Andamanensee.

Die Flugbahn des Satelliten habe über die beiden chinesischen Millionenstädte Chongquing und Chengdu hinweggeführt, sagte McDowell. "Aber falls er über bewohntem Gebiet heruntergekommen wäre, hätte es wohl schon Berichte gegeben", sagte er.

Nach Angaben des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) trat der Satellit zwischen 03.45 und 04.15 Uhr MESZ in die Atmosphäre ein und brauchte bis zu 15 Minuten, bis er auf der Erde aufschlug.

Für eine Erdumrundung benötigte der Satellit nur 90 Minuten. Wegen dieser hohen Geschwindigkeit ist es auch schwer, seinen Absturzort zu berechnen. Während des Wiedereintritts hätte er mehrere Tausend Kilometer zurücklegen können. Darüber hinaus hätte sich die Flugbahn des Satelliten deutlich verändern können, sobald er erst einmal auf weniger als 150 Kilometer heruntergekommen war, sagte Andreas Schütz, Sprecher des DLR. Deswegen warte das Zentrum noch auf Daten seiner auf der ganzen Welt verteilten Partner.

Der 2,4 tonnen schwere Satellit ROSAT wurde 1990 vom US-Raumfahrtzentrum Cape Canaveral in die Umlaufbahn geschossen. Bis 1999 diente er der Erforschung von schwarzen Löchern und Neutronensternen. Außerdem suchte er erstmals vollständig den gesamten Himmel nach Röntgenquellen ab.

(AP/pst)
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