Neues Super-Teleskop ALMA Solche All-Bilder gab es noch nie

Düsseldorf (RPO). Das fortschrittlichste bodengebundene Observatorium der Welt hat seinen Betrieb aufgenommen. Das erste veröffentlichte Bild eröffnet den Blick auf ein Universum, das für Teleskope, die im sichtbaren und infraroten Licht arbeiten, vollkommen unsichtbar ist.

Spektakuläre Fotos: Schwarze Löcher, ferne Galaxien, sterbende Sonnen
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Schwarze Löcher, ferne Galaxien, explodierende Sonnen

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Foto: ap

ALMA beobachtet das Universum bei Wellenlängen im Millimeter- und Submillimeterbereich, was etwa der tausendfachen Wellenlänge des sichtbaren Lichtes entspricht.

In diesem Spektralbereich können Astronomen sowohl extrem kalte Objekte — wie beispielsweise die dichten Wolken von interstellarem Gas und Staub, in denen sich neue Sterne bilden — als auch sehr weit entfernte Objekte im frühen Universum beobachten.

ALMA unterscheidet sich grundlegend von Teleskopen für den sichtbares und infrarotes Licht. Es besteht aus einem Feld miteinander verbundener Antennen, die wie ein einziges riesiges Teleskop agieren, welches für viel längere Wellenlängen empfindlich ist als die des sichtbaren Lichtes. Die von ALMA aufgenommenen Bilder unterscheiden sich daher deutlich von den gewohnten Aufnahmen anderer Teleskope.

Die erste veröffentlichte Himmelsaufnahme zeigt die so genannten Antennengalaxien. Dabei handelt es sich um ein kollidierendes Galaxienpaar, dessen Form durch die Kollision stark verzerrt wurde.

Während das sichtbare Licht uns die Sterne in den Galaxien zeigt, ermöglicht ALMA den Blick auf Objekte, die herkömmlichen Teleskopen völlig verborgen bleiben: die Wolken aus kaltem, dichtem Gas, aus denen neue Sterne entstehen. Die hier gezeigte Aufnahme ist das beste Bild, das je im Submillimeter-Bereich von den Antennengalaxien gemacht wurde.

Massereiche Ansammlungen von Gas finden sich nicht nur in den Zentren der beiden Galaxien, sondern auch in der chaotischen Zone, die direkte von der Kollision betroffen ist. Das dortige Gas hat eine Masse von mehreren Milliarden mal der Masse unserer Sonne — ein reicher Vorrat an Rohmaterial für die Entstehung zukünftiger Sterngenerationen.

(csr)
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