Anstrengungen vermeiden Sommerhitze treibt Ozonwerte in die Höhe

Essen (rpo). Bei hochsommerlichen Temperaturen können die Ozonwerte in bedenkliche Höhen steigen. So trifft es auch Nordrhein-Westfalen: Menschen mit Vorerkrankungen, Kinder oder Senioren sollten Anstrengungen im freien vermeiden.

Wie das Landesumweltamt in Essen mitteilte, lagen die Werte in Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss) bei 216 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und in Hürth bei Köln bei 213 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die Informtionsschwelle liegt bei 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die Alarmschwelle von 240 Mikrogramm sei in diesem Jahr noch nicht erreicht worden, sagte der Abteilungsleiter für Luftüberwachung beim Landesumweltamt, Peter Bruckmann, der Nachrichtenagentur ddp.

Tage mit Spitzenwerten bei der Ozonbelastung seien seit 1990 kontinuierlich zurückgegangen. Die Gründe hierfür sieht Bruckmann in der Einführung des Katalysators für Autos, in besserer Umwelttechnik bei den Kraftwerken und der Petrochemie sowie in umweltfreundlicheren Lösungsmitteln in Farben und Lacken. Bei Temperaturen um 30 Grad Celsius und viel Sonneneinstrahlung könne die Ozonbelastung allerdings nach wie vor schnell in die Höhe gehen.

Das Reizgas Ozon entstehe als Folge von Immissionen aus Industrie und Verkehr, sagte Bruckmann. Schon geringe Konzentrationen bewirkten eine Reizung der Schleimhäute und Störungen des Zentralnervensystems. Menschen, die im Freien arbeiten, sollten deshalb möglichst häufig Pausen einlegen.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) warnt, dass Werte von mehr als 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft von Umweltmedizinern bereits als gesundheitsgefährdend eingestuft würden.

"Das schöne Wetter freut Fußballer und ihre Fans, aber es bringt ungesunde Nebenwirkungen mit sich", erklärte der stellvertretende VCD-Bundesvorsitzende Hermann-Josef Vogt. Mannschaften und Zuschauer atmeten überall Luft mit schädlichem Reizgas ein. Schuld daran sei insbesondere der Straßenverkehr, der zu viele Stickoxide und Kohlenwasserstoffe produziere. Diese Schadstoffe reagieren bei Sonnenschein und hohen Temperaturen unter anderem zu Ozon, das die Schleimhäute reizt und Kopfschmerzen, Husten sowie tränende Augen verursacht. Besonders betroffen sind Kinder und empfindlichere Erwachsene.

Fast die Hälfte der problematischen Stickoxide stammen demnach hauptsächlich aus den Auspuffen von Dieselfahrzeugen. Der VCD forderte daher einen neuen Grenzwert Euro 5, der den Diesel bei Stickoxiden auf das Niveau des Benziners bringt. Bislang dürften Diesel-Pkw die dreifache Menge NOx ausstoßen wie Benziner.

(ap)
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