Projekt für drei Jahre geplant Gen-Pflanzen: Künast startet Forschungsprogramm

Berlin (rpo). Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat ein eigenes Forschungsprogramm mit gentechnisch veränderten Pflanzen auf den Weg gebracht. Agrar-Staatssekretär Alexander Müller von den Grünen sagte am Freitag der Berliner Zeitung, ein entsprechender Erprobungsanbau werde diese und nächste Woche anlaufen.

Dabei solle dieses Jahr zunächst an drei Standorten auf zehn Hektar gentechnisch veränderter und auf zwölf Hektar konventioneller Mais angebaut werden. Das Projekt soll zwei bis drei Jahre dauern und wird aus Mitteln des Agrarministeriums bezahlt.

"Wir wollen mit dem Programm das Nebeneinander einer Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik sicherstellen", betonte Müller. Dazu soll mit Freilandversuchen zum Beispiel erforscht werden, welche Mindestabstände zwischen beiden Anbauarten nötig sind, damit es nicht zu Verunreinigungen kommt. Ferner soll der Einfluss genveränderter Pflanzen auf die Umwelt und die biologische Vielfalt getestet werden. Eine Studie soll klären, wie hoch die Kosten sind, um beispielsweise eine Trennung bei Lagerung und Transport zu sichern.

"Einen derart ganzheitlichen Forschungsansatz hat es bislang noch nicht gegeben", sagte der Staatssekretär. Für die Versuche werden nach Angaben des Ministeriums nur Flächen von bundeseigenen Behörden genutzt. Dazu gehören unter anderem die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig. Am Wochenende finden vor Ort Informationsveranstaltungen für Bürger und Landwirte statt. Nächste Woche soll dann die Aussaat von Gen-Mais beginnen.

Umweltverbände begrüßten das Projekt. "Der Probeanbau ist gut, weil er zeigen wird, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten", sagte der Gentechnik-Experte von Greenpeace, Henning Stodthoff. Heike Moldenhauer vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) lobte, dass bei den Versuchen sowohl konventioneller als auch genveränderter Mais für einen Vergleich genutzt werden und mögliche Umweltprobleme im Vordergrund stünden.

(afp)
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