Erster Fund in Europa Chinesischer Staub in den Alpen

Washington (rpo). Nach einer Reise von über 20.000 Kilometern um den halben Globus ist Staub aus der chinesischen Takla-Makan-Wüste in den französischen Alpen gelandet. Dort wurde er jetzt von einem internationalen Forscherteam entdeckt. Laut NASA handelt es sich um die erste derartige Entdeckung.

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Der Wüstenstaub habe die Entfernung innerhalb von zwei Wochen zurückgelegt und sei dabei vom Wind über den Pazifik, Nordamerika, den Atlantik und Westeuropa getragen worden. Bislang sei chinesischer Staub in Nordamerika und Grönland gefunden worden, niemals zuvor aber in Europa.

Das Team um Paul Ginoux von der Universität von Maryland in College Park untersuchte Staub, der im Frühjahr 1990 um den Globus wanderte. Die jetzt im Fachblatt "Geophysical Research Letters" veröffentlichte Untersuchung aus dem Jahr 1994 zeige, dass sich der rote Staub über 20 Jahre lang an den schneebedeckten Hängen der französischen Alpen angesammelt hatte. Die Herkunft des Wüstenstaubs ermittelten die Forscher, indem sie seinen Mineraliengehalt und seine chemische Zusammensetzung mit Proben aus anderen Teilen der Welt verglichen.

Mit meteorologischen Zusatzinformationen der NASA fanden die Forscher die "Reiseroute" des Staubs heraus - er stammte aus einem großen Sandsturm in Westchina. Die Untersuchung derartiger "Staubflüge" ist nach NASA-Angaben wichtig, um die Verbreitung von Schwermetallen, Pilzsporen, Bakterien oder Viren festzustellen. Das Nationale Institut für Allergie und infektöse Krankheiten in den USA gibt Staub in der Luft als Hauptgrund für Allergien in aller Welt an.

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