Treibhausgas-Emissionen China nennt sich selbst größten Klimasünder

Peking (RPO). China hat erstmals unumwunden zugegeben, die Atmosphäre mit mehr Treibhausgasen als jedes andere Land zu verschmutzen. Der für die internationalen Klimaverhandlungen des Landes zuständige Xie Zhenhua sagte bei der Vorstellung der Regierungsposition beim nächsten Klimagipfel: "Wir sind jetzt weltweit auf dem ersten Platz beim Emissionsvolumen."

Westliche Wissenschaftler betonen bereits seit mehreren Jahren, das China die USA 2006 oder 2007 als weltgrößten Klimasünder überholt hat. Bislang hat sich die Regierung in Peking diesen Titel jedoch nicht vorbehaltlos zu eigen gemacht - sie erklärte stets, dass dies möglich sei, aber zur Klärung dieser Frage weitere Untersuchungen nötig seien und dass zudem die Emissionen pro Einwohner ein fairerer Maßstab seien.

Trotz seines Eingeständnisses betonte auch Xie, dass die reichen Länder bei der Emissionsbegrenzung eine Vorreiterrolle übernehmen müssten - schließlich hätten diese insgesamt mehr zum Treibhauseffekt beigetragen als die Schwellenländer. Tatsächlich waren die USA der größte Klimasünder des 20. Jahrhunderts.

Xies Äußerungen zu Chinas Rolle bei Treibhausgasen kommen der politischen Führung des Landes offenbar nicht gelegen. Auf der Internet-Seite der Regierung wurde zwar eine Abschrift von Xies Pressekonferenz veröffentlicht - aber ohne die entsprechende Passage. Auch die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua berichtete nicht über das Eingeständnis.

Nach Berechnungen von Ölmulti BP stiegen Chinas Kohlendioxid-Emissionen im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 7,5 Milliarden Tonnen - auf knapp ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen.

(RTR/jre)
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