"Stern": Nur vier Prozent der Mitarbeiter für Rückkehr zur alten Form Die Front bröckelt: "Süddeutsche" bleibt bei neuer Rechtschreibung

Hamburg (rpo). Die "Süddeutsche Zeitung" wird im Gegensatz zu anderslautenden Meldungen von "Bild" nicht zur alten Rechtschreibung zurückkehren. Damit bekommt die Front der Reformgegner aus dem Axel-Springer-Verlag, "Spiegel" und "FAZ" erste Risse.

Eine endgültige Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, hieß es am Mittwoch in der SZ-Redaktion in München. Das Hamburger Magazin "Stern" berichtet in seiner neuesten Ausgabe, dass die SZ auf Distanz zu den Plänen gegangen sei, weil sich nach einer internen Umfrage der Chefredaktion nur vier Prozent der Mitarbeiter für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung ausgesprochen hatten.

Bei der Umfrage sei jeder Dritte für die Beibehaltung der neue Rechtschreibung gewesen; knapp zwei Drittel plädierten für eine modifizierte Form der neuen Rechtschreibung. "SZ"-Chefredakteur Werner Kilz sagte dem "Stern" nun dazu: "Ich habe von dem Vorpreschen nichts gehalten, wir sind für einen Konsens".

Aus dem Springer-Verlag kehrten bereits eine Reihe von Zeitungen wie etwa die "Bild", die "Welt" oder das "Hamburger Abendblatt" zur alten Rechtschreibung zurück, weitere sollen nach und nach folgen.

Beim "Spiegel" steht der Termin noch nicht fest. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt bereits nach den alten Regeln.

Die Verlage hatten ihren Schritt mit dem Ziel der "Wiederherstellung einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung" begründet. Sie verwiesen zudem auf die "mangelnde Akzeptanz und die zunehmende Verunsicherung" der Deutschen.

Vermischungen von alter und neuer Rechtschreibung seien an der Tagesordnung. Andere Verlagshäuser wie Burda lehnten hingegen die Rückkehr zur alten Rechtschreibung ab.

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