New-Age-Jünger, Hippies und Schaulustige 19.000 feiern Sommersonnenwende in Stonehenge

Salisbury (rpo). In jedem Jahr, wenn der längste Tag und damit die Sommersonnenwende ansteht, pilgern Zehntausende zur britischen Kultstätte Stonehenge. Am Mittwochmorgen waren es rund 19.000 Menschen, die an den prähistorischen Steinsäulen zusammengekommen waren.

Sonnenwende 2005 lockt Tausende nach Stonehenge
23 Bilder

Sonnenwende 2005 lockt Tausende nach Stonehenge

23 Bilder

Wie jedes Jahr wollten die bunte Schar aus New-Age-Jüngern, Alt-Hippies, selbst ernannten Druiden und Schaulustigen an dem 5000 Jahre alten Steinkreis bei Salisbury eigentlich die ersten Sonnenstrahlen am längsten Tag des Jahres begrüßen.

Doch hatten sie dieses Mal Pech: Bei Sonnenaufgang um 04.58 Uhr (Ortszeit, 05.58 MESZ) konnten sich die Sonnenstrahlen nur mühsam ihre Bahn durch eine dichte Wolkendecke brechen. Davor stellte ein einstündiger Regenguss die Stonehenge-Jünger auf die Probe. Nicht zuletzt, so vermutete die Polizei, blieb ihre Zahl aus diesem Grund weit unter den erwarteten 25.000 Besuchern.

In der Vergangenheit war das Gelände zur Sommersonnenwende häufig Schauplatz von Zechgelagen und Drogenexzessen. Seit Jahren sind die Besucher deshalb strikten Regeln unterworfen. Die meisten begnügten sich auch dieses Jahr mit Singen, Trommeln, Meditieren oder Zuschauen.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin waren die Feiern sogar ungewöhnlich ruhig. Regen und Wolken hatten offenbar die Feierlaune getrübt. "Der Sonnenaufgang war außergewöhnlich unspektakulär", kommentierte einer der Stammgäste ernüchtert.

Stonehenge gehört mit jährlich mehr als 800.000 Besuchern aus aller Welt zu den beliebtesten Touristenzielen Großbritanniens. Historiker vermuten, dass der rätselhafte Steinkreis irgendwann zwischen 3000 und 1600 vor Christus errichtet wurde. 1986 wurde die Stätte in die Welt-Erbeliste der UNESCO aufgenommen.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort