Ratingen Verein bittet um Spenden für Krankenversorgung in Indien

Ratingen · Im vergangenen Jahr rüttelten Bilder von hungernden Menschen in Indien die Ratinger Rita und Heinz Brazda wach. Jetzt wird dringend ein Sauerstoffgerät zur Patientenversorgung benötigt.

 Rita Brazda vom Verein Paten Indischer Kinder mit einem Bild eines Mädcheninternats in Indien, das unter anderem mit Hilfe des Vereins gebaut werden konnte.

Rita Brazda vom Verein Paten Indischer Kinder mit einem Bild eines Mädcheninternats in Indien, das unter anderem mit Hilfe des Vereins gebaut werden konnte.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Rita und Heinz Brazda vom Verein Paten Indischer Kinder konnten mit Spenden aus der Ratinger Bevölkerung sicherstellen, dass Menschen, insbesondere in den ländlichen Gebieten über Wochen mit Lebensmitteln versorgt wurden.

„Wir waren froh, zumindest in einigen Bereichen die schlimmste Not lindern zu können“, so Rita und Heinz Brazda. Seit Ende März hat sich die Lage nunmehr drastisch verschlechtert, die Zahl der Infizierten erhöhte sich explosionsartig, mit Hunderten von Toten an jedem Tag.

„Es ist wie ein Feuer, das sich rasend schnell ausbreitet, wir wissen nicht mehr, wie wir das bewältigen sollen,“ teilt Pater Lucas, Leiter des St. Francis Krankenhauses in Indore mit, „wir alle sind bis zu 20 Stunden am Tag im Einsatz und müssen doch in völliger Hilflosigkeit zusehen, wie die Kranken elendig sterben, obwohl wir alle erforderlichen Einrichtungen für die Intensivversorgung der Patienten haben. Aber es sind einfach keinerlei unterstützende Medikamente mehr erhältlich, am schlimmsten ist, dass wir auch keinen Sauerstoff auftreiben können.“

So musste auch der erkrankte Basil Bhuria, Bischof von Jhabua, der Ratingen schon mehrmals besucht hat, zunächst vom Diözesan-Krankenhaus in Jhabua wegen des dort mangelnden Sauerstoffs ins St. Francis Krankenhaus nach Indore überführt werden, ist aber letzte Woche weiter ins Choitram Krankenhaus verlegt worden, da im Augenblick nur noch dort eine Versorgung mit Sauerstoff möglich ist.

Nachdem in ganz Indien Sauerstoff praktisch nicht zu bekommen ist, bleibt als einzige Lösung für das St.-Francis-Krankenhaus, selbst eine Kleinanlage zur Sauerstoffgewinnung anzuschaffen. Ein Angebot liegt vor, die Kosten betragen rund 11.000 Euro. Der Verein sagte eine Teilfinanzierung von 6.000 Euro zu. Für den fehlenden Betrag werden jetzt Spenden gesucht. Mehr Informationen gibt es im Internet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort