Corona-Pandemie NRW will „Lolli-Tests“ an allen Grund- und Förderschulen anbieten

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen will bis Mitte Mai an allen Grund- und Förderschulen im Land sogenannte Lolli-Tests zum Erkennen von Corona-Infektionen anbieten.

 Eine Packung Lolli-Tests liegt auf dem Pult in einem Klassenzimmer (Symbolfoto).

Eine Packung Lolli-Tests liegt auf dem Pult in einem Klassenzimmer (Symbolfoto).

Foto: dpa/Michael Reichel

Das sagte Schul-Staatssekretär Mathias Richter der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ). Der Umfang sei gewaltig: „Wir reden hier über fast 735.000 Kinder, dafür benötigen wir derzeit Laborkapazitäten für rund 35.000 Tests am Tag“, erklärte er.

Bei der sogenannten Lolli-Methode muss kein Stäbchen in die Nase oder tiefer in den Rachen geführt werden. Kinder lutschen stattdessen 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer - dem „Lolli“. Die Tupfer werden danach in einem Labor ausgewertet. Es handelt sich um PCR-Tests, die beim Erkennen von Infektionen mit dem Coronavirus als sehr genau gelten. In Köln sind die Tests bereits in Kitas und Schulen im Einsatz.

Nordrhein-Westfalen sei nun das erste Bundesland, das damit beginne. Dass sie bislang noch nicht in ganz NRW verfügbar sind, hänge mit der komplexen Logistik zusammen, erklärte Staatssekretär Richter. Man brauche dafür etwa ein Dutzend geeignete Labore, ein sicheres Logistikkonzept und eine verlässliche Materialbeschaffung. „Über 400 Routen müssen täglich abgefahren, Proben eingesammelt, in die Labore gebracht und ausgewertet werden“, erläuterte er der „WAZ“.

Der Schulbetrieb in NRW ist vielerorts von der Bundes-Notbremse betroffen: Das neue Infektionsschutzgesetz greift ab Montag. Bei einer Wocheninzidenz von 165 ist Unterricht im Klassenzimmer untersagt. Und zwar dann, wenn dieser Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen vom Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet wurde. Dann tritt die Notbremse am übernächsten Tag in Kraft. Eine Ausnahme gilt für Abschlussklassen und Förderschulen. Alle Abschlussprüfungen können planmäßig im Präsenzbetrieb abgenommen werden. Zudem werde pädagogische Notbetreuung eingerichtet.

Fällt die Inzidenz wieder stabil unter 165, so kehren die Schulen in den Wechselmodus aus Präsenz- und Distanzlernen zurück – und zwar „am ersten Montag nach der entsprechenden Feststellung“ durch das NRW-Gesundheitsministerium.

(mba/dpa)
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