Düsseldorf Weniger Geldautomaten gesprengt

Düsseldorf · Banken in NRW setzen auf technisch besser gesicherte Geräte.

Bei den gefährlichen Sprengungen von Geldautomaten in Nordrhein-Westfalen zeichnet sich für das Jahr 2017 ein deutlicher Rückgang ab. "Bis Dezember hatten wir 88 dieser Attacken, im Vorjahr waren es 136", sagte der neue Chef des Landeskriminalamts (LKA), Frank Hoever. Doch auch am Jahreswechsel-Wochenende gab es neue Taten: Am Neujahrsmorgen sprengten Unbekannte in Köln einen Geldautomaten in einem Wohn- und Geschäftshaus. An dem Gebäude entstand laut Polizei ein Schaden von mehreren zehntausend Euro. In der Nacht zum Samstag sprengten Unbekannte einen Geldautomaten in Essen und verursachten dabei ein Feuer in dem Gebäude.

Trotz der zu erwartenden deutlichen Abnahme um gut ein Drittel im Vergleich zu 2016 lag die Zahl der Taten im vergangenen Jahr über dem Niveau von 2015, als im gesamten Jahr 67 Sprengattacken registriert worden waren. Das LKA und die Ermittlungskommission "Heat" rechnen die meisten Taten einer rund 250-köpfigen Szene von Tätern zu, die in den Niederlanden in Vororten von Utrecht und Amsterdam wohnt und einen nordafrikanischen Migrationshintergrund hat.

In den Niederlanden habe man das Phänomen mit technisch besser gesicherten Automaten in den Griff bekommen. Dies geschehe allmählich auch in NRW: "Die neuen Automaten sind deutlich besser gesichert", betonte LKA-Chef Hoever. "Neutralisation des Gases, Einfärbung des Geldes. Das hat in den Niederlanden zu Erfolgen geführt. Die Täter suchen sich in NRW aber noch gezielt die älteren Modelle aus."

Das Landgericht Essen verurteilte den Angaben zufolge einen der Täter zu elf Jahren Haft. "Das ist ein deutliches Zeichen und spricht sich herum. Wir merken, dass die Täter inzwischen in die benachbarten Bundesländer ausweichen", sagte Hoever.

(dpa)
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