Persönlich Michael Schulte Noch einmal mit Gefühl

Der Sänger will beim Song Contest in Lissabon die Schlappen der Vorjahre vergessen machen.

Noch wirkt Michael Schulte recht entspannt, und es ist zu hoffen, dass das auch so bleibt. Als "altes Nordlicht", wie der Musiker aus Dollerup sich selbst bezeichnet, bringt der frisch gebackene Sieger des deutschen ESC-Vorentscheids die nötige Unaufgeregtheit mit, um im Song-Contest-Getöse den Überblick zu bewahren. Was angesichts der hohen Erwartungen nicht ganz so leicht sein wird. Allerdings besitzt der 27-Jährige schon jede Menge Bühnenerfahrung, ist also auch noch ein "alter Hase".

Mit vier begann er zu singen, als Jugendlicher kam die Gitarre dazu. Schulte filmte sich und stellte die Videos auf Youtube - der Beginn seiner Karriere. Sänger Rea Garvey holte ihn in die Casting-Show "The Voice", wo er 2012 Dritter wurde. Dort trat er auch mit Weltstar Ed Sheeran auf, mit dem er wegen seiner roten Strubbelmähne gerne verglichen wird. Seither läuft es rund für Schulte: Sechs Alben hat er veröffentlicht, bespielt einen eigenen Youtube-Kanal mit 200.000 Abonnenten, seine Videos wurden mehr als 40 Millionen Mal angesehen, seine Songs Millionen Male aufgerufen. So etwas nennt man wohl Erfolgsgeschichte.

Nun soll ein neues Kapitel hinzukommen. Beim ESC-Finale in Lissabon will Schulte mit einem sehr persönlichen Lied über seinen vor 13 Jahren gestorbenen Vater die Herzen Europas für sich gewinnen. Was nicht unmöglich ist, vor allem, wenn ihm sein Plan gelingt, "auf der Bühne echte Gefühle zu zeigen". Mit dem Auftritt erfülle sich für ihn ein Kindheitstraum. Träumen ist zumindest nicht verkehrt.

(RP)
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