Inferno mit 39 Toten vor zwei Jahren Montblanc-Inferno: Sicherheitsmängel waren bekannt

Chamonix (rpo). Das Flammen-Inferno mit 39 Toten vor zwei Jahren im Montblanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien wurde durch eine Zigarette ausgeköst. Die Kippe sei offenbar achtlos aus dem Seitenfenster geworfen worden. Ein Untersuchungsbericht hat langjährige Sicherheitsmängel in dem 11,6 Kilometer langen Bauwerk zwischen Frankreich und Italien angeprangert. Seit 1972 habe der Präfekt des Departements Haute-Savoie die Betreibergesellschaft auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht, heißt es nach Justizangaben vom Freitag in dem Bericht an den Untersuchungsrichter. Zum zweiten Jahrestag des Unglücks kommen Angehörige der Opfer an diesem Samstag am Tunnel zu einer Gedenkfeier zusammen.

Chamonix (rpo). Das Flammen-Inferno mit 39 Toten vor zwei Jahren im Montblanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien wurde durch eine Zigarette ausgeköst. Die Kippe sei offenbar achtlos aus dem Seitenfenster geworfen worden.

Ein Untersuchungsbericht hat langjährige Sicherheitsmängel in dem 11,6 Kilometer langen Bauwerk zwischen Frankreich und Italien angeprangert. Seit 1972 habe der Präfekt des Departements Haute-Savoie die Betreibergesellschaft auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht, heißt es nach Justizangaben vom Freitag in dem Bericht an den Untersuchungsrichter. Zum zweiten Jahrestag des Unglücks kommen Angehörige der Opfer an diesem Samstag am Tunnel zu einer Gedenkfeier zusammen.

Nach dem Bericht des Untersuchungsausschusses ist eine glühende Zigarette in den Luftfilter eines Volvo-Lastwagens geraten und löste damit den folgenschweren Brand aus. Dass es dabei Opfer gegeben hat, liegt nach dem 1000 Seiten umfassenden Bericht wahrscheinlich daran, dass neun Minuten vergingen, bis im Tunnel alle Ampeln auf rot geschaltet waren. So fuhren zahlreiche Autofahrer noch auf die Unglücksstelle zu. Die Schlussfolgerungen des Berichts wurden offiziell nicht bestätigt.

Wegen des Infernos laufen Ermittlungsverfahren unter anderem gegen den belgischen Lkw-Fahrer und einen heute pensionierten Mitarbeiter der französischen Tunnelbetreiber-Gesellschaft AMTB. Die Gesellschaft hatte die bereits früher aufgetauchte Mutmaßung zurückgewiesen, die Ampeln in der Verkehrsröhre seien erst neun Minuten nach Ausbrechen des Feuers auf rot geschaltet worden. Die Anwälte derjenigen, gegen die ermittelt wird, haben den Untersuchungsbericht bereits scharf kritisiert. Er sei mehr auf Medienwirksamkeit als auf Wahrheit aus.

Die verheerende Brandkatastrophe war nach einem ersten Zwischenbericht von dem belgischen Lastwagen ausgegangen. Das in Brand geratene Fahrzeug hatte während seiner Unglücksfahrt 20 Tonnen Mehl geladen. Die glühenden Zigarettenreste haben nach den Analysen den Luftfilter oben hinter der Fahrerkabine in Brand gesteckt und danach den Motor. Nach umfangreichen Reparaturen und verbesserten Sicherheitsmaßnahmen kann der Tunnel frühestens Ende September wieder freigegeben werden. Die Kosten für die Arbeiten in dem Tunnel sind auf mindestens zwei Milliarden Franc (600 Millionen Mark) gestiegen.

(RPO Archiv)
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