Schwierigkeiten mit dem Lüftungssystem Ölplattform hatte schon vor Explosionen Probleme

Rio de Janeiro (rpo). Nach dem Untergang der größten Ölförderinsel der Welt vor der brasilianischen Küste gibt es jetzt ein elftes Todesopfer zu beklagen. Zudem wurde bekannt, dass es schon vor den verheerenden Explosionen technische Probleme gegeben haben soll. Brasiliens Präsident Fernando Cardoso hat eine Untersuchung angeordnet. Dabei soll den Hinweisen nachgegangen werden. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass technische Probleme bei einer Gasanlage bekannt gewesen seien, müsse der Präsident der staatlichen Ölgesellschaft Petrobras, Henri Philippe Reichstul, die Verantwortlichen "bestrafen", sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Rio de Janeiro (rpo). Nach dem Untergang der größten Ölförderinsel der Welt vor der brasilianischen Küste gibt es jetzt ein elftes Todesopfer zu beklagen. Zudem wurde bekannt, dass es schon vor den verheerenden Explosionen technische Probleme gegeben haben soll.

Brasiliens Präsident Fernando Cardoso hat eine Untersuchung angeordnet. Dabei soll den Hinweisen nachgegangen werden. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass technische Probleme bei einer Gasanlage bekannt gewesen seien, müsse der Präsident der staatlichen Ölgesellschaft Petrobras, Henri Philippe Reichstul, die Verantwortlichen "bestrafen", sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Auf der Ölplattform P-36 hatten sich am Donnerstag vergangener Woche mehrere Explosionen ereignet. Fünf Tage später war sie gesunken. Unterdessen starb ein elfter Arbeiter an den Verbrennungen, die er bei dem Unglück erlitten hatte.

Es war zunächst unklar, ob die technischen Probleme Ursache des Unglücks waren. Allerdings hatten Techniker eine Unterbrechung der Produktion angemahnt. Reichstul habe Unterlagen zu den Problemen in den Tagen unmittelbar vor dem Unglück dem Untersuchungsausschuss des Parlaments übergeben, hieß es weiter.

Reichstul soll dem Ausschuss am kommenden Dienstag oder Mittwoch Rede und Antwort zu den möglichen Ursachen dieses Unglücks und einer Reihe früherer Öl-Unglücke bei Petrobras stehen. Dabei waren in den vergangenen drei Jahren insgesamt 91 Arbeiter ums Leben gekommen.

Die Gewerkschaften haben Petrobras vorgeworfen, immer mehr Arbeiten an Subunternehmen mit unzureichend geschultem Personal zu vergeben. Mehrere zehntausend Öl-Arbeiter legten am Mittwoch aus Protest gegen "mangelnde Sicherheit" die Arbeit nieder.

Unterdessen setzten Spezialisten zur Ölbekämpfung ihre Bemühungen fort, das aus der Insel in 1 300 Metern Tiefe austretende Rohöl und den Dieselkraftstoff mit Chemikalien zu binden und aufzusaugen. Die Förderinsel hatte 1,2 Millionen Liter Diesel und 300 000 Liter Rohöl in ihren Tanks. Fast die gesamt Menge sei inzwischen entweder abgesaugt oder chemisch gebunden worden, hieß es. Nur ein kleinerer Ölteppich treibe aufs Meer hinaus.

Auch das staatliche Umweltamt Ibama äußerte sich optimistisch über die vermutlich geringen Folgen des Unglücks für die Umwelt. Es handele sich nur um geringe Mengen Rohöl und Diesel. Außerdem sei die Pflanzen- und Tierwelt in dem Seegebiet nur von minderer Bedeutung, sagte der Professor der Föderalen Universität von Rio de Janeiro, Mario Sergio Ximenes.

(RPO Archiv)
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