Prozess gegen Clanchef Bushidos Ehefrau als Zeugin nicht gekommen

Berlin · Im Strafprozess gegen einen Berliner Clanchef konnte Bushidos Ehefrau Anna-Maria Ferchichi am Mittwoch nicht wie geplant als Zeugin befragt werden. Laut ihrer Anwältin habe es Komplikationen bei der 39-Jährigen gegeben, die schwanger mit Drillingen ist.

 Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, sitzt zu Beginn eines Prozesses gegen den Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie in einem Gerichtssaal des Landgerichts (Archivfoto).

Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, sitzt zu Beginn eines Prozesses gegen den Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie in einem Gerichtssaal des Landgerichts (Archivfoto).

Foto: dpa/Paul Zinken

Die 39-Jährige kam nicht ins Landgericht der Hauptstadt. Es gebe Komplikationen bei ihrer Mandantin, verlas der Vorsitzende Richter am Mittwochmorgen eine Mail der Anwältin der Zeugin. Im Laufe des Tages sollte ein Attest nachgereicht werden. Die Mail habe das Gericht am Morgen um 8.16 Uhr erreicht. Frau Ferchichi, Schwester der Sängerin Sarah Connor, ist mit Drillingen schwanger.

Anna-Maria Ferchichi hatte bereits an drei Prozesstagen ausgesagt. So berichtete sie, der langjährige Geschäftspartner ihres Mannes, Arafat A.-Ch., habe alles in ihrem Leben bestimmt - dieser Einfluss habe ihr Angst gemacht. Wie Bushido, der zuvor an 25 Prozesstagen als Zeuge Rede und Antwort gestanden hatte, war auch seine Frau von Personenschützern im Gericht bewacht worden. Der 42-jährige Musiker hatte seine Beziehung zu A.-Ch. mit einer Zwangsheirat verglichen. Bushido ist in dem seit August 2020 laufenden Verfahren auch Nebenkläger.

Dem Hauptangeklagten A.-Ch. werden Straftaten zum Nachteil des Musikers mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft legt dem 45-Jährigen Beleidigung, Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung zur Last. Die Brüder sollen Mittäter gewesen sein. Die vier Männer haben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

Zu den Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die langjährigen Beziehungen zu seinem Geschäftspartner aufgelöst hatte. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptieren wollen. Der Rapper wurde laut Anklage bedroht, beschimpft, im Januar 2018 in einem Büro eingesperrt und mit Wasserflasche und Stuhl attackiert.

(ahar/dpa)
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