Erfolgreiche DDR-Band Puhdys-Mitbegründer Harry Jeske ist tot

Berlin · Er war nicht nur Musiker bei den Puhdys, sondern lange auch ihr Manager - und das älteste Band-Mitglied. Harry Jeske stieg 1997 bei der erfolgreichsten DDR-Band aus. Nun ist er im Alter von 82 Jahren gestorben.

 Harry Jeske bei einm Interview in seinem Haus im Jahr 1997.

Harry Jeske bei einm Interview in seinem Haus im Jahr 1997.

Foto: dpa/Jens Büttner

Harry Jeske, Mitbegründer und langjähriger Manager der Puhdys, ist tot. Er sei am Donnerstag in Wismar gestorben, sagte Puhdys-Keyboarder Peter Meyer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit Berichte mehrerer Medien. Jeske wurde 82 Jahre alt.

„Harry war damals der beste Manager der DDR“, sagte Puhdys-Sänger Dieter „Maschine“ Birr am Freitag der dpa. „Ihm haben wir sehr viel zu verdanken.“

Wegen einer Ohrenkrankheit stieg Jeske 1997 aus einer der erfolgreichsten Bands der DDR aus - kurz vor seinem 60. Geburtstag. Bei 80 bis 100 Live-Konzerten pro Jahr könne er gesundheitlich nicht mehr mithalten, begründete er damals diesen Schritt. Seine Rente habe er bereits beantragt.

Danach zog er sich viele Jahre auf die Philippinen, seine Wahlheimat, zurück. Der gelernte Fliesenleger und Ofensetzer war mit einer Philippinerin verheiratet.

Für Harry Jeske steht das „H“ im Bandnamen der Puhdys. 32 Jahre alt war er, als die Gruppe am 19. November 1969 im sächsischen Freiberg ihr erstes Konzert gab.

Bis zum Fall der Mauer wurden die Puhdys zwölfmal zur beliebtesten Rockgruppe der DDR gewählt - und schon damals regelmäßig auch von Zehntausenden Zuschauern in der Waldbühne im Westen Berlins umjubelt. Sie waren omnipräsent und die erfolgreichste Rockband im sozialistischen Teil Deutschlands. 2016 löste sich das Quintett auf.

(cpas/dpa)
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