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Hotelerbin Die Geheimnisse von Paris

Los Angeles (RP). Der Name ist bei Paris Hilton das einzige Programm. Die 25-Jährige Hotelerbin verkauft sich selbst und das äußerst erfolgreich. Jetzt hat sie auch noch ein Album herausgebracht. Natürlich heißt es "Paris" - und liefert Oberflächliches.

Die schönsten Seiten von... Paris Hilton
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Foto: AP

Tinkerbell weiß, was Frauen mögen. Aber sie schweigt sich aus. Nicht mal ihrem Tagebuch verrät sie, warum Paris Hilton nicht von ihrer Seite weicht, sie permanent knufft, herzt und wuschelt. Wo doch so viele Paris' Freundin, respektive Freund sein wollen. Treu ist sie aber nur Tinkerbell, der kleinen Chihuahua-Hündin, der mit dem Tagebuch, den "Tinkerbell Hilton Diaries". Wie süß. Wie lustig. Wie clever. Versteht es die 25-Jährige doch, jede Nichtigkeit ihres Lebens in bare Münze umzuwandeln. Jetzt singt die Hotelerbin auch noch: "Paris" heißt ihr Debüt-Album programmatisch. Tinkerbell hält das aus. Frauchen sendet auf einer anderen Wellenlänge - zum Glück.

Normalsterbliche Gehöre aber müssen sich darauf einstellen, demnächst dem einen oder anderen Hilton-Song zu begegnen. In der Regel geht das schnell vorbei, tut kaum weh und wäre eigentlich kaum der Rede wert. Ginge es nicht um Paris Hilton und damit um das bekannte, aber hier perfektionierte Prinzip, die eigene Person zum Produkt zu machen. Paris ist Paris ist Paris, und damit basta. Daran ändert sich auch auf dem Album nichts. Von Jungs, die um sie kämpfen, singt sie auf ihrer Platte ("Fightin' Over Me"), von Eifersucht ("Jealousy") und Herzklopfen ("Heartbeat") - den Dingen also, die die Multimillionärin bewegen. Zwischen zwei Partys, versteht sich.

Als Society-Girl begann ihre Karriere, mit Fotos von ihr im superknappen Minirock. Seither ging es prominenztechnisch steil bergauf, stets angeschoben von einem Bilderreigen. Darunter das von ihrem Ex-Freund Rick Salomon heimlich gedrehte und illegal vertriebene Sex-Video "1 Night in Paris", das vor allem der TV-Reality-Soap "Simple Life" tolle Quoten bescherte. In der Sendung mistete Paris Hilton Ställe aus und schlug sich mit Ex-Freundin Nicole Ritchie durchs Leben jenseits von Glanz und Glamour. Später drehte sie Hamburger-Werbung, eine TV-Serie und einen Horrorfilm, stets eher luftig bekleidet. Mittlerweile entwirft die Amerikanerin sogar Handtaschen, brachte ein Parfüm heraus und eröffnete zwei Nachtclubs. Was man halt so macht mit einem bekannten Namen.

Dabei könnte sich die 25-Jährige längst sorgenfrei zurückziehen. Auf rund 360 Millionen US-Dollar wird ihr Vermögen geschätzt, rund 140 Millionen davon soll sie selbst verdient haben. Der Rest stammt aus dem Erbe der Hotel-Dynastie. Aber Paris Hilton will mehr. Rund sechseinhalb Millionen Dollar soll sie im vergangenen Jahr verdient haben, für eine Stippvisite bei einer Party kassiert sie schon mal 500000 Dollar. Jetzt kommen noch die Einnahmen der Platte hinzu - in Polen, Ungarn und Kanada steht die Single "Stars Are Blind" bereits auf Platz eins der Charts, in den USA rangiert sie schon unter den Top 20. Der Erfolg scheint also unausweichlich.

Sogar ins Guinness-Buch der Rekorde hat es Hilton geschafft, als "am meisten überschätzte Person der Welt". Über solche Attribute kann die junge Geschäftsfrau wohl nur lächeln. Die vierte Staffel von "Simple Life" steht an, ein Trickfilm mit ihr ist geplant, ihrer ersten Autobiografie soll eine zweite folgen. Überbeschäftigt vielleicht, aber überschätzt? Wer sich durchs Album kämpft, versteht jedoch die Macher des Guinness-Buches. Eine chartkompatibel produzierte Mixtur aus HipHop, R'n'B und Reggae bietet die Platte, ohne eigene Ideen und vor allem - ohne Stimme. Um das dünne Organ des Hilton-Sprosses zu überdecken, mischte Produzent Scott Storch ihre Stimme oft in einen Chor, oder er ließ Paris einfach nur sexy hauchen. Weil sie das am besten beherrscht.

Abgesehen natürlich vom perfekten Timing. Wo Paris Hilton auftaucht, stehen Fotografen bereit, um das Nichts zu illustrieren. Egal, ob sie ihren Wickelbär Baby Luv füttert, durch teure Geschäfte bummelt oder eben ein Album präsentiert. Schon plant sie eine zweite Platte, ein Song ist fertig: "Daddy's Little Girl". Von Paris Hilton wird man noch hören, so oder so. Apropos Hören: Wickelbär Baby Luv scheint, im Gegensatz zu Tinkerbell, etwas von Musik zu verstehen. Und hat Frauchen einfach mal herzhaft gebissen.

(Rheinische Post)
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