"Sprachliche Verlotterung" ARD-Journalist rechnet mit "Tagesschau" und "Tagesthemen" ab

Hamburg · Christoph Maria Fröhder (72), ARD-Journalist und Krisenreporter, hat seinem Ärger über "Tagesschau" und "Tagesthemen" Luft gemacht. "Das ist kein journalistisches Umfeld mehr für mich. Ich stoße da auf Leute, denen die Administration wichtiger ist als guter Journalismus", sagt Fröhder dem Magazin " Spiegel". "Diese Strukturagenten ersticken den Journalismus."

2014: Die "Tagesschau" in neuem Gewand
6 Bilder

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Christoph Maria Fröhder (72), ARD-Journalist und Krisenreporter, hat seinem Ärger über "Tagesschau" und "Tagesthemen" Luft gemacht. "Das ist kein journalistisches Umfeld mehr für mich. Ich stoße da auf Leute, denen die Administration wichtiger ist als guter Journalismus", sagt Fröhder dem Magazin "Spiegel". "Diese Strukturagenten ersticken den Journalismus."

Im Gespräch mit dem Magazin kritisierte der Journalist vor allem eine "Kleinstaaterei der einzelnen Anstalten". "Oft genug musste ich den Korrespondenten vor Ort um Zustimmung fragen, ob ich sein Gebiet im Namen der ARD überhaupt betreten darf - und oft genug wurde mir die Zustimmung verweigert."

Zugleich warf Fröhder der "Tagesschau" professionelle Mängel bei der Berichterstattung vor. So werde fremdes Bildmaterial nicht kritisch genug geprüft. "Bei diesem sinnlosen Herausnehmen von Material läuft man ständig Gefahr, sich instrumentalisieren zu lassen."

Peinliche TV-Pannen
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Foto: Flossie Dickey Screenshot Youtube

Auch nerve ihn eine "sprachliche Verlotterung", so der Reporter weiter. In den Beiträgen wimmele es vor Grammatikfehlern. "Da ist die Anmoderation des Sprechers identisch mit den ersten zwei Sätzen des Films. Und dann dieses ständige Geduze! Jeder Korrespondent wird mit Vornamen aufgerufen. Es ist dem Zuschauer gegenüber unhöflich, es ist ärgerlich."

(KNA)
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