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Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten Madonna bei RTL: Bauchfreie Mutter Theresa

Düsseldorf (RP). Als Sensation war es angekündigt. Ein Großereignis sollte es werden. Doch die RTL-Sendung "Absolut Madonna" am Samstagabend brachte 90 Minuten lang eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten.

Immerhin einen Erfolg konnte Oliver Geissen verbuchen: Vor Madonnas Augen gelang es ihm mit den Fingern die Erde zu berühren - bei
durchgestreckten Knien. Im Interview mit der Sängerin bekam der smarte Blonde hingegen am Samstag kein Bein auf die Erde. Mit großem Tamtam war "Absolut Madonna" als das "einmalige Showevent" von RTL vollmundig angekündigt worden - es entpuppte sich als fade Lobhudelei auf den amerikanischen Superstar. Bis der vor die 1000 sehnsüchtig wartenden Fans im Publikum trat, verging zunächst eine dreiviertel Stunde. RTL griff in der Zwischenzeit auf Altbewährtes zurück: Madonnas größte Hits wurden eingespielt, und ähnlich der "70er Show", sangen RTL-Promis fröhlich mit oder schilderten, was sie mit Madonna verbinden. Da erfuhr der Zuschauer dann von Hella von Sinnen, dass sie als Kind in Madonna verliebt gewesen sei. Henry Maske findet sie "super sexy", und natürlich ist Madonna für den Boxer eine "ganz, ganz Große".

Doch damit nicht genug: Der Reihe nach setzten sich Lucy von den No Angels, Indira von Bro`Sis, Juliette von den "Superstars" und Peter von Rosenstolz auf die Couch zu Oliver Geissen. Und sie alle durften sagen, dass Madonna wahnsinnig toll ist, einfach die Größte und überhaupt ein
einzigartiger Mensch.

Witzig wurde es, als Wolfgang Joop die Trends beurteilte, die Madonna
mit ihren Videos gesetzt hat. In ihren bauchfreien Tops Mitte der 80er Jahre habe sie ausgesehen wie "eine kleine Nutte". Inzwischen sei sie aber "von der Schlampe zur esoterischen Mutter Theresa mutiert".

Dann um 23.10 Uhr ist es endlich soweit: Auftritt Madonna - schwarze Lackstiefel, dunkelgraue Dreiviertel-Stoffhose, schwarze Bluse, schwarzer Hut. Gekonnt bewegt sie ihre Lippen zum Playback ihres Hits "American Life". "Hello Germany", sind ihre ersten Worte an die exstatisch jubelnden Fans. Oliver Geissen wird mit Küsschen begrüßt - und gleich bei der ersten Frage auflaufen gelassen: Woher sie komme, will Geissen wissen. "Von oben aus der Garderobe", ist Madonnas schnippische Antwort.

In der Folge ist Geissen um Fassung bemüht, gerät jedoch völlig aus dem Konzept, als Madonna am Dolce & Gabbana-Jackett seines Anzugs nestelt. Er datiert die Veröffentlichung von Madonnas Buch "Sex" auf das Jahr 1952, statt 1992, und fragt sie allen Ernstes, was denn ihre Arbeit sei, wenn sie eine Platte mache. Etwas irritiert antwortet die 44-Jährige schlicht: "Ich mache eigentlich alles."

Dem Moderator gelingt es nicht, dem Star weltbewegende Neuigkeiten zu entlocken. "Ruhm ist nicht so wichtig, viel wichtiger ist es, ein guter Mensch zu sein." So so. "Das aktuelle Album ist mein ehrlichstes." Aha. Ihre Fans applaudieren brav, und Madonna weiß, was gut ankommt. Als ein Zuschauer ihr ein Kompliment für ihr Aussehen macht, fragt sie, woher er komme. "Aus Österreich", antwortet er, und Madonna will wissen: "Ist da ein Unterschied zwischen Österreich und Deutschland?" Jeder andere wäre vermutlich ausgebuht worden - nicht so Madonna, die die Fans auf ihrer Seite weiß. Auch als Geissen ihr gegen Ende des 20-minütigen Smalltalks noch etwas "zeigt, was sie nicht kann", indem er vor seinem offenen Mund in die Hände klatscht und damit Hall-Geräusche hervorruft. Für solche Kinderspiele hat die zweifache Mutter kein Verständnis. "Da bin ich aber froh, dass ich das nicht kann", bemerkt sie süffisant. Das Publikum johlt vergnügt, und der Moderator sitzt bedröppelt da. Die Frau hat angeblich einen IQ von 140. Oliver Geissen hat das an diesem Tag zu spüren bekommen.

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