Mangelnde Unterstützung Türken vernachlässigen ihre Heimat

Istanbul (RPO). Aus Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten fließt immer weniger Geld von den Konten türkischer Mitbürger in ihre Heimat nach Anatolien. Die Unterstützung der Familien am Bosporus hat in den vergangenen Jahren stark gelitten.

 Die Verbraucherstimmung lässt die Wirtschaft hoffen, wie der jüngste Zuwachs beim Konsumklimaindex zeigt.

Die Verbraucherstimmung lässt die Wirtschaft hoffen, wie der jüngste Zuwachs beim Konsumklimaindex zeigt.

Foto: ddp

Nach einem Rekordstand der Überweisungen von 5,3 Milliarden Dollar im Jahr 1998 seien in den ersten neun Monaten diesen Jahres nur noch knapp 850 Millionen Dollar (knapp 580 Millionen Euro) registriert worden, berichtete die Zeitung "Zaman" am Montag.

Bis zum Ende des Jahres werden demnach rund 1,1 Milliarden Dollar (knapp 750 Millionen Euro) erwartet, was dem Gesamtergebnis von 2006 entsprechen würde. Insgesamt leben fast fünf Millionen Türken im Ausland, die meisten davon in Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten.

Dem Zeitungsbericht zufolge ist der seit Jahren rückläufige Trend der Überweisungen unter anderem damit zu erklären, dass viele Mitglieder der zweiten und dritten Generation türkischer Migranten mittlerweile Europa als ihren Lebensmittelpunkt betrachten. Zudem brauchten viele Auslandstürken ihr erspartes Geld selbst, um schwierige Zeiten wie etwa Phasen der Arbeitslosigkeit überwinden zu können.

Auch haben mehrere Zinssenkungen der türkischen Zentralbank dafür gesorgt, das Geldanlagen in der Türkei für Auslandstürken weniger attraktiv sind als in früheren Zeiten. Gleichzeitig wächst das Interesse der Auslandstürken, ihr Erspartes in ihrer neuen Heimat anzulegen. Mehrere deutsche Banken haben inzwischen damit begonnen, gezielt türkische Kunden zu umwerben.

(afp)
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