Wetter Trotz Winter kein Verkehrschaos

Frankfurt/Main (RPO). Trotz des zum Teil kräftigen Schneefalls ist das befürchtete Verkehrschaos am Montag ausgeblieben. Dennoch gab es zahlreiche Unfälle, vor allem in Bayern, wo bei einem Busunglück 16 Menschen verletzt wurden. In den nächsten Tagen wird Deutschland wettermäßig zweigeteilt sein: Im Süden nistet sich der Winter ein. Im Norden und in der Mitte begann der Schnee schon wieder zu tauen.

Mit dem Auto aus dem Schnee
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Foto: AP

Bei dichtem Schneetreiben kam in Niederbayern ein doppelstöckiger BMW-Zubringerbus in einer Rechtskurve von der Straße ab und stürzte zehn Meter tief eine Böschung hinunter. Der Fahrer war nach Angaben der Polizei Straubing alkoholisiert und auf der kurvigen und schneebedeckten Landstraße "viel zu schnell" unterwegs. Alle Insassen hätten "Glück im Unglück" gehabt, weil Bäume den Absturz des Busses in eine 70 Meter tiefe Schlucht verhindert hätten, hieß es.

Die meisten Alpenpässe waren noch befahrbar, wie der Auto Club Europa (ACE) mitteilte. Trotzdem sei es angeraten, sich vor einer Fahrt in die Berge über Wetterlage und Straßenverhältnisse umfassend zu informieren. Es sei unverantwortlich, ohne Mitnahme von Schneeketten ins Hochgebirge zu starten, warnte der ACE.

Unfallzahlen regional verschieden

Auch in den Höhenlagen von Hessen und Rheinland-Pfalz führten Schneefälle in der Nacht zu einer Vielzahl von Verkehrsunfällen. Zwei Menschen wurden bei Unfällen leicht verletzt. In den Höhenlagen der Mittelgebirge mussten einige Durchgangsstraßen vorübergehend gesperrt werden. Zahlreiche Lastwagen fuhren sich an Steigungs- und Gefällstrecken fest oder stellten sich quer, was zu weiteren Behinderungen und Staus führte. Bis zum Morgen entspannte sich die Situation.

Trotz des Wintereinbruchs war die Lage in weiten Teilen Mitteldeutschlands entspannt. Weder aus Thüringen noch aus Sachsen wurden größere Verkehrsbehinderungen gemeldet. Auch in Nordrhein-Westfalen blieb ein Chaos im morgendlichen Berufsverkehr aus. Die Polizei registrierte nach Angaben der Leitstelle lediglich in Ostwestfalen und im Sauerland rund 20 wetterbedingte Unfälle.

In Baden-Württemberg lobte das Innenministerium das vernünftige Verhalten der Autofahrer und die professionelle Arbeit von Polizei und Winterdiensten. Zwischen Freitagabend und Montagmorgen seien wetterbedingte Unfälle mit 14 Schwerverletzten und 110 Leichtverletzten registriert worden; zwei Drittel der Unfälle hätten sich am Samstag ereignet.

Nächste Woche wieder mild, aber regnerisch

Für die nächsten Tage sagt der Deutsche Wetterdienst Schneefall und leichten Dauerfrost für Süddeutschland voraus. In klaren Nächsten können die Temperaturen dort sogar auf zweistellige Minustemperaturen sinken. Nach Norddeutschland dagegen zieht milde Luft, die zwar frostfreie Nächte garantiert, aber für trübes Nieselwetter sorgen wird.

Irgendwo in der Mitte Deutschland werde die Grenze zwischen diesen beiden Wetterzonen verlaufen, erklärte DWD-Meteorologe Anselm Engel. Und vor allem dort müssen Autofahrer achtgeben: Wenn Sprühregen auf zuvor ausgekühlten Boden fällt, kann es zu Glatteis kommen.

Zum Wochenende hin wird es dann auch im Süden etwas milder. Überall herrscht Bewölkung vor; vor allem am Freitag erwarten die Meteorologen der mittelfristigen Vorhersage zufolge kräftigen Wind. Zu Beginn der nächsten Woche steigen die Temperaturen dann wieder auf über null; dafür dürfte es regnerisch werden.

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