Eines der Opfer aus NRW Geschwisterpaar nach Doppelmord unter dringendem Tatverdacht

Königsdorf/Weilheim · Nach dem brutalen Doppelmord im oberbayerischen Weiler Höfen vor rund zwei Wochen hat die Polizei zwei dringend tatverdächtige Personen ermittelt. Es handelt sich um einen 43-jährigen Mann und dessen Schwester, die im vergangenen Jahr als Pflegerin im Haus eines der drei Opfer gearbeitet hatte.

 Zwei Menschen waren Ende Februar in Bayern brutal ermordet worden (Archivbild).

Zwei Menschen waren Ende Februar in Bayern brutal ermordet worden (Archivbild).

Foto: dpa, geb htf pil

Die Frau sitzt wegen des Verdachts der Beihilfe in Untersuchungshaft, teilte Oberstaatsanwalt Hajo Tacke am Freitag in Weilheim mit. Sie war am Vortag in Brandenburg festgenommen worden. Gegen ihren 43 Jahre alten Bruder besteht dringender Tatverdacht wegen zweifachen Mordes. Seine DNA wurde auf dem Grundstück gefunden.

Die Polizei fahndet mit einem internationalen Haftbefehl und einem Foto nach dem polizeibekannten Mann, den sie in seinem Heimatland Polen vermutet. Eine Belohnung von 10.000 Euro wurde ausgesetzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestens zwei Täter zur Tatzeit vom 22. auf den 23. Februar am Tatort waren. Sie suchen nach einem weiteren Mann, der sich mit den Geschwistern an einer Raststätte aufgehalten haben soll. Er sei ein wichtiger Zeuge.

Die Eigentümerin des Einfamilienhauses wurde schwer verletzt zurückgelassen. Die 76-Jährige kam im kritischen Zustand ins Krankenhaus und ist laut Polizei nach wie vor nicht vernehmungsfähig. Nachbarn hatten die Ermittler auf die ehemalige Pflegerin aufmerksam gemacht, die als Zeugin vernommen wurde - bis sich der Tatverdacht gegen sie erhärtete. Ob sie selbst zur Tatzeit am Tatort war, sei noch nicht klar.

Hinweise darauf, dass das Geschwisterpaar schon früher ähnliche Taten verübt hat, haben die Ermittler derzeit nicht. "Aber wir prüfen ähnlich gelagerte Fälle bundesweit", sagte der Leiter der Sonderkommission "Höfen", Markus Deindl.

Der grausame Überfall, der auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" aufgerollt wurde, hatte die Menschen in der Region erschüttert. Der Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Robert Kopp, sprach am Freitag von einer "schockierenden und sehr brutalen Tat, die für die Region einzigartig ist" und die das Leben dort ein Stück weit "aus den Fugen gebracht" habe.

(isw/dpa)
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