Nach Bluttat am Frankfurter Flughafen Ermittler: Opfer waren zufällig ausgewählt

Düsseldorf (RPO). Wegen zweifachen Mordes und dreifachen Mordversuchs hat der Untersuchungsrichter am Bundesgerichtshof gegen den mutmaßlichen Attentäter vom Frankfurter Flughafen, einen 21 Jahre alten Kosovaren, Haftbefehl erlassen. Die Tat hat offenbar einen islamistischen Hintergrund. Die Bundesanwaltschaft äußerte sich zu den Ermittlungen. Die Pressekonferenz im Ticker.

2011: Tote bei Schießerei am Frankfurter Flughafen
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+++11.39 Uhr: Bezüglich des Youtube-Videos erklärten die Ermittler, es gebe solche Videos vermeintlicher Greueltaten von US-Soldaten im Internet. Das von dem Beschuldigten genannte habe allerdings noch nicht ausfindig gemacht werden können. Dazu seien die Informationen zu gering gewesen.

+++11.37 Uhr: Es gebe keine Hinweise, dass es Bezüge zur Braunschweiger Islamistenszene gebe.

+++11.34 Uhr: Der Facebook-Account des mutmaßlichen Täters sei den Ermittlern erst nach der Tat bekannt geworden.

+++11.32 Uhr: Einer der US-Soldaten sei immer noch lebensgefährlich verletzt.

+++11.30 Uhr: Der Beschuldigte habe offenbar keine Kenntnis darüber gehabt, dass ein Bus mit den Soldaten am Flughafen sein würde. Das müsse aber noch verifiziert werden.

+++11.28 Uhr: Der Generalbundesanwalt führt die Ermittlungen. Da die Opfer US-amerikanische Staatsbürger sind, gebe es aber von den dortigen Behörden auch ein Interesse an der Strafverfolgung. Es gebe direkte Kontakte mit den US-Behörden.

+++11.19 Uhr: Es habe Kontakte über das Internet mit einem islamistischen Hassprediger gegeben.

+++11.18 Uhr: Der Beschuldigte soll die Waffe vor einigen Monaten gekauft haben, ohne deren Einsatz geplant zu haben.

+++11.16 Uhr: Es gehe darum, insbesondere jugendlichen Menschen, die solche Propaganda ins Netz stellen, zu zeigen, dass es kein virtuelles Spiel sei, was sie betreiben, sondern dass es blutiger Ernst werden könne.

+++11.15 Uhr: Die Propaganda in Bezug auf den Heiligen Krieg im Internet müsse schärfer bekämpft werden, das zeige diese Tat.

+++11.14 Uhr: Die Tat sei kein Indiz, dass weitere Anschläge bevorstünden.

+++11.12 Uhr: Der Beschuldigte habe erklärt, er habe zwei Gründe für die Tat gehabt. Eines sei ein Video auf Youtube gewesen, in dem gezeigt wird, wie amerikanische Soldaten angeblich ein Haus in Afghanistan plündern und die Tochter des Hauses vergewaltigen. Der andere Grund liege an seiner Arbeit auf dem Flughafen, wobei er immer wieder Gespräche von US-Soldaten verfolgt habe, die sich mit Bluttaten gebrüstet hätten.

+++11.12 Uhr: Es handele sich nach bisherigen Erkenntnissen um eine Tat eines islamistischen Einzeltäters. Der Beschuldigte habe sich salafastischem Gedankengut zugewandt und sei auf entsprechenden Internetseiten unterwegs gewesen. Über letzteres habe er nicht mit Freunden gesprochen.

+++11.10 Uhr: Vor dem Bundesgerichtshof habe der Angeklagte die Aussage verweigert, zuvor hatte er die Tat eingeräumt. Noch seien viele Fragen offen.

+++11.09 Uhr: Die Tat habe darauf abgezielt, die Soldaten, von ihrem Einsatz in Afghanistan abzuhalten. Die Opfer seien rein zufällig ausgewählt worden.

+++11.08 Uhr: Die Bundesanwaltschaft ist zuständig, wenn die Tat die Sicherheit der Bundesrepublik beeinflussen könnte. Das sei gegeben.

+++11.07 Uhr: Die Bundesanwaltschaft schildert den Ablauf der Tat in dem Bus am Frankfurter Flughafen - wie der Beschuldigte in dem Bus umhergelaufen sei und nacheinander die Soldaten tötete oder verletzte.

+++ 11.06 Uhr: Arid U. hatte zwei Messer und eine Pistole mit 14 Patronen bei sich. Motiv seiner Tat sei der Einsatz der US-Streitkräfte in Afghanistan. Er sprach die Soldaten an, ob sie nach Afghanistan fliegen würden. Nach Bejahung der Frage habe er dem Soldaten in den Kopf geschossen.

+++11.04 Uhr: Bundeskriminalamt und Polizeipräsidium Frankfurt Main führen Ermittlungen gemeinsam durch. Der mutmaßliche Atttentäter werde verdächtigt, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen die Tat begangen zu haben.

+++11.01 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.

+++10.26 Uhr: Die versammelte Presse wartet auf das Statement der Bundesanwaltschaft.

Arid U. wird vorgeworfen, am Mittwochnachmittag in einem US-Militärbus am Frankfurter Flughafen zwei Soldaten erschossen und zwei weitere schwer verletzt haben. Es war der erste islamistische Terroranschlag in Deutschland, der nicht verhindert werden konnte.

Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) geht davon aus, dass es sich bei dem 21-Jährigen um einen radikalen Einzeltäter handelte. Die Bundesanwaltschaft hatte erklärt, es bestehe aufgrund der Tatumstände der Verdacht auf eine islamistisch motivierte Tat.

(felt/das)
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