zwei Tote am Frankfurter Flughafen Anschlag war islamistisches Attentat

Frankfurt/Main (RPO). Die Bundesanwaltschaft vermutet hinter den Schüssen auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen einen islamistisch motiviertes Attentat. Diese Verdacht bestehe aufgrund der Tatumstände, erklärte die oberste Ermittlungsbehörde am Donnerstag in Karlsruhe. Zwei Soldaten sind bei dem Anschlag gestorben.

2011: Tote bei Schießerei am Frankfurter Flughafen
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Generalbundesanwältin Monika Harms hatte zuvor die Ermittlungen übernommen. Sie kündigte für Freitagvormittag in Karlsruhe eine Pressekonferenz an. Laut Medienberichten soll der mutmaßliche Täter Kontakte zu islamistischen Kreisen haben. Dies berichten HR, NDR Info und der "Tagesspiegel". Die Medien berufen sich dabei auf Informationen aus nicht näher genannten Ermittlerkreisen, die angegeben hätten, dass sich der Angriff gezielt gegen die US-Armee gerichtet habe.

Ein Onkel des mutmaßlichen Täters sagte in einem Interview in einem Dorf in der Nähe der kosovarischen Stadt Mitrovica, der 21-jährige mutmaßliche Täter sei ein gläubiger Muslim, der in Deutschland aufwuchs. Seine Eltern seien vor rund 40 Jahren dorthin ausgewandert.

Der mutmaßliche Täter, ein 21-jähriger Kosovar, soll größere Mengen an Munition bei sich gehabt und im Bus mit einer Pistole geschossen haben. Ein Sprecher der Frankfurter Polizei wollte den Bericht auf Anfrage weder dementieren noch bestätigen. Der Mann soll in Frankfurt wohnen und am Flughafen gearbeitet haben.

Zum Hintergrund machten die Behörden zunächst keine Angaben. "Spiegel Online" hatte zuvor berichtet, es habe sich um einen Streit in dem Bus der US-Soldaten gehandelt - dies hatte sich nach Angaben der Ermittler nicht bestätigt. Bei allen vier Opfern der Tat handelt es sich nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte um US-Soldaten. Einer der beiden Toten war der Busfahrer.

Einen terroristischen Hintergrund schloss Hessens Innenminister Boris Rhein nicht aus, ermittelt werde in alle Richtungen. "Es kann sich um einen verwirrten Einzeltäter handeln, aber durchaus auch um ein Mitglied einer organisierten Gruppe", zitierte "Spiegel Online" einen Ermittler.

Rhein hatte zuvor gesagt, es gebe keine Hinweise auf einen politisch motivierten Terroranschlag. Dagegen sagte der amerikanische Kongressabgeordnete Patrick Meehan in Washington, es sehe ganz nach einem Terroranschlag aus.

US-Präsident Barack Obama äußerte sich in Washington "traurig und empört" über den tödlichen Angriff auf die US-Soldaten am Frankfurter Flughafen. Er sprach von einer Tragödie. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich bestürzt und sprach von einem "furchtbaren Ereignis".

(ap/apd/RTR)
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