Aktion zum CSD Lübecker Polizei zeigt Regenbogenflagge

Lübeck · Ja, das ist ein echtes Polizeiauto: In Lübeck sind Beamte eines Streifenwagens gerade mit einer besonderen Lackierung unterwegs. Das Auto trägt eine Regenbogenflagge auf der Motorhaube.

 Der „Pride“-Streifenwagen der Polizei Lübeck.

Der „Pride“-Streifenwagen der Polizei Lübeck.

Foto: Polizei Lübeck

Anlass ist der Christopher Street Day, kurz CSD, der am Freitag und Samstag in Lübeck stattfindet. „Eine gute Gelegenheit für uns, deutlich zu machen, dass wir für die Sicherheit aller sorgen - unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität“, schreibt die Lübecker Polizei in einer Pressemitteilung.

Das Straßenfest zum Lübecker CSD beginnt am Freitag auf dem Markt der Hansestadt, am Samstag gibt es dann eine Demonstration durch die Innenstadt und am Abend eine Party zur „Pride Night“. Vom Land Schleswig-Holstein sind neben der Regenbogen-Polizei auch Mitarbeiter der „Zentralen Ansprechstelle LSBTIQ*“ vor Ort. Im vergangenen Jahr kamen zur Lübecker CSD-Parade rund 1500 Menschen.

Beim CSD feiern Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender die sexuelle Vielfalt und demonstrieren für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung. Der Name „Christopher Street Day“ erinnert an die Ereignisse vom 28. Juni 1969 in New York: Polizisten stürmten damals die Schwulen- und Lesbenbar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten dadurch einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transgender aus. Weil die Ereignisse sich in diesem Jahr zum 50. Mal jähren, steht der Lübecker CSD unter dem Motto „Celebrate Pride“, zu Deutsch „Stolz feiern“.

Aktionen wie dieses in Regenbogenfarben lackierte Polizeiauto gibt es häufiger rund um CSD-Veranstaltungen. So hat die Kölner Stadtverwaltung in diesem Jahr auf mehreren Fußgängerampeln die Figuren, die anzeigen, ob man über die Straße gehen darf, in gleichgeschlechtliche Pärchen verwandelt. Ähnliche Ampel-Umgestaltungen hatte es unter anderem auch in Wien schon gegeben.

Immer wieder gibt es aber auch Streit um das Zeigen der Regenbogen-Flagge. So wurden Kostenpflichtiger Inhalt beim Mönchengladbacher CSD in diesem Jahr die Fahnen am Markt gehisst, aber nicht an Verwaltungsgebäuden der Stadt – anders als in anderen Städten, und obwohl Mönchengladbach in diesem Jahr als erste Stadt im Rheinland ein schwules Prinzenpaar in die Karnevalssession schickt. Dass die Flaggen auch an städtischen Gebäuden wehen sollten, hatten die Linken im Mönchengladbacher Stadtrat beantragt, das war aber mehrheitlich abgelehnt worden. So verwies etwa die SPD bei der Entscheidung im Juli darauf, ein solcher Wunsch müsse aus der Gesellschaft heraus kommen und solle besser nicht „von oben verordnet werden“.

In den USA gilt der Juni als sogenannter „Pride Month“, viele Unternehmen zeigen dann öffentlich die Regenbogenflagge. In diesem Jahr hatte das US-Außenministerium der Trump-Regierung aber seinen Auslandsvertretungen verboten, die Fahne zu hissen. Das betraf auch die US-Botschaft in Berlin.

Die Regenbogenflagge ist ein Symbol für die LGBTQI-Bewegung. LGBTQI steht hierbei als Oberbegriff für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, queere Menschen und Intersexuelle.

Mit Material von dpa.

(hebu)
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