Heute über 25 Grad Blitz-Sommer! Endlich wird es warm

Düsseldorf (RP). Vorgestern noch Nachtfrost und Schnee, heute Temperaturen über 25, morgen fast 30 Grad Celsius. Hoch Paul bringt den Sommer -zumindest bis Samstag. Bauern, Biergarten-Wirte, Eisverkäufer freuen sich - und nicht nur sie.

Skeptisch schaut Josef Peters von der Kreisbauernschaft im Kreis Kleve gen Himmel. Den Prognosen der Meteorologen, die für die kommenden Tage sommerliches Wetter mit Temperaturen bis zu 29Grad versprechen, traut der Landwirt noch nicht so recht. "So warm - und das bei Ostwind? Eigentlich kaum vorstellbar", meint der Landwirt. Doch traurig wäre Josef Peters nicht, wenn die Wetterfrösche diesmal Recht behielten. Denn höhere Temperaturen würden dem Wachstum der Pflanzen gut tun. "Alles braucht nun Wärme", sagt Josef Peters. Spargel, Erdbeeren, Mais, Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben... Ideal wäre es, wenn es hin und wieder auch regnen würde. "Es ist viel zu trocken", klagt der Bauer.

Niederschläge erwartet Christian Brose vom Wetterdienst Meteo Media in Bochum bis zum Samstag jedoch kaum. Sicher ist er, dass die Quecksilbersäule in den nächsten Tagen nach oben schnellen wird. Nachdem es am Wochenende noch Frost und in Lagen über 300Meter Schneefall gegeben hat, garantiert der Meteorologe für morgen Werte von bis zu 29 Grad Celsius. Der "krasse, schnelle Wechsel" von winterlichen Temperaturen zu sommerlicher Hitze sei ungewöhnlich. Werte um die 30-Grad-Marke sind Anfang Mai aber keine Seltenheit. Das belegt die Statistik: Am 1. Mai 2005 wurden in Aachen 29,8Grad Celsius gemessen. Zwölf Monate später waren es gerade mal elf.

Unter der kühlen Witterung der vergangenen Wochen haben einige besonders gelitten. "März und April waren keine guten Monate für uns", erzählt Cerubina Bevacqua, Inhaberin des Eiscafés "San Marco" in Krefeld-Traar, das in diesem Jahr Mitte Februar eröffnet hat. "Gerade die ersten Monate, in denen sich die Leute noch nach Eis sehnen, sind entscheidend. Im Juli und August verkaufen wir sowieso weniger", sagt die gebürtige Italienerin.

Wenn's draußen kalt ist, wird nicht nur wenig Eis geschleckt, auch im Biergarten bleibt der Zapfhahn zu. Theo Hartjes, Inhaber des Biergartens am Duisburger Wedau-Stadion, berichtet: "Vor vier Wochen haben wir eröffnet, aber nur ein Tag war schön. Da waren rund 500 Gäste da." Hartjes' Freiluft-Kneipe bietet 3000 Gästen Platz. Schauer und Temperaturen um die sechs Grad machten ihm auch am vergangenen Sonntag, dem Tag des Marathon-Laufs in Duisburg, einen Strich durch die Rechnung. "Letztes Jahr war das bei Bombenwetter ein Supergeschäft. Diesmal sind alle gleich nach Hause", klagt Theo Hartjes. "Im Biergarten war keiner." Optimistisch machen den Wirt die guten Wettervorhersagen nicht: "Drei schöne Tage hintereinander sind nötig, damit die Leute in den Biergarten kommen."

Die Drei-Tage-Regel kennt auch Rüdiger Steinmetz, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Düsseldorf. "Am ersten Tag merken die Leute: Es warm ist. Am zweiten planen sie: Wir gehen ins Freibad. Erst am dritten Tag gehen sie tatsächlich hin." Deshalb geht der Düsseldorfer auf "Nummer sicher". Morgen um sechs Uhr öffnet eines der vier Freibäder der Landeshauptstadt erstmals in diesem Jahr. Die übrigen bleiben geschlossen - solange, bis es eine Schön-Wetter-Prognose über etwa eine Woche gibt.

Damit kann Meteorologe Christian Brose nicht dienen. Vorhersagen über mehr als drei, vier Tage seien kaum möglich. Zumindest für den Freitag und Samstag verspricht der Wetterforscher sommerliche Temperaturen - 25 bis 27 Grad Celsius.

(alfa)
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