Neue Präsidenten-Suite Hotel Adlon erstrahlt in neuem Glanz

Berlin (rpo). Das Berliner Hotel Adlon hat ein neues Aushängeschild erhalten. Inmitten asiatischer Möbel, Ölgemälden aus dem 17. Jahrhundert und unter einer vergoldeten Decke können Gäste in der neuen Präsidenten-Suite wohnen wie die Könige. Auf den 240 Quadratmetern bleibt kein Wunsch unerfüllt, für puren Luxus ist gesorgt.

Wohnen wie die Könige
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Foto: ap

Zum Preis von 20.000 Euro pro Nacht sind Sauna, Fitnessraum, Küche, Esszimmer und Kamin inklusive, ebenso ein Butler namens "Ricardo" und eine Limousine. Die vier Millionen Euro teure Suite wurde nach zehn Monaten Umbau kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft fertig.

Als mögliche Promi-Gäste des Fußball-Sommers sind neben Pop- und Rockstars je nach Turnierverlauf auch Queen Elizabeth II., US-Präsident George W. Bush oder auch Fifa-Boss Joseph Blatter im Gespräch. Sie blicken aus dem Trakt im vierten Stock nicht auf das Brandenburger Tor schräg gegenüber vom Haupteingang, sondern hinten hinaus auf Holocaust-Mahnmal und Potsdamer Platz.

Im Arbeitszimmer sollten die betuchten Gäste möglichst die Finger von den alten, in Leder gebundenen Notensammlungen lassen. Es handelt sich um täuschend echte Attrappen; dahinter verbirgt sich in bester Edgar-Wallace-Manier eine Geheimtür zu einem begehbaren Safe.

"Panic-Room" wird Realität

Noch viel geheimer als die Geheimtür ist in der laut Hotelwerbung "sichersten Hotelsuite Deutschlands" die eigene Sicherheitszentrale mit Videoüberwachung und ein besonders gesicherter, so genannter "Panic-Room": Beide wurden beim Presserundgang erst gar nicht gezeigt. Der Zimmer-Komplex wird den höchsten Maßstäben des Bundeskriminalamts gerecht und verfügt über gepanzerte und schusssichere Türen, Fenster und Wände sowie eine eigene Belüftung, Stromversorgung, Fernmeldeanlage und einen Aufzug, der direkt in die Tiefgarage führt. Insgesamt kann der Trakt auf 420 Quadratmeter erweitert werden, so dass Staatsgäste und Prominente dort mit einer größeren Zahl an Begleitern ungestört logieren können. Inbegriffen sind auch eine extra "First-Lady-Suite" und Zimmer für Leibwächter.

Die neue Suite ist nach den Worten von Hoteldirektor Thomas Klippstein das "Prunkstück" des Luxushotels. Die Zielgruppe umschreibt er so: "Wer zuhause auf 300 Quadratmetern wohnt, möchte sich auf Reisen nicht mit 50 Quadratmetern begnügen." Diese Klientel wächst augenscheinlich: Insgesamt lässt das Adlon derzeit 43 "normale" Zimmer für 12,5 Millionen Euro in 19 Suiten umbauen.

Für das Interieur der Präsidentensuite zeichnete die Designerin Anne Maria Jagdfeld verantwortlich. Die Einrichtung paare klassische europäische Eleganz mit modernen und asiatischen Einflüssen, berichtete sie. Ein Beispiel ist das von Hand bemalte asiatische Lackpanel aus dem 18. Jahrhundert im Eingangsbereich: Die "ochsenblutfarbene" Holzvertäfelung soll "die Leidenschaft der preußischen Könige für Chinoiserien" spiegeln. Passend dazu fertigte die Porzellan-Manufaktur KPM eine Vase an, die die Landschafts- und Blumenmotive der Vertäfelung aufnimmt.

Im anschließenden Salon zieren schwere rote Seidentapeten die Wände. Vor einem japanischen Lackparavent aus dem 18. Jahrhundert stehen schwere Sessel mit bodenlangen Fransen und vergoldete Barockstühle.

Sollte sich die Queen tatsächlich im Adlon einquartieren, bettet sie sich im rund 40 Quadratmeter großen Schlafzimmer auf ein knapp ein Meter hohes Bett, das man rundherum mit geblümten Vorhängen zuziehen kann. Das Badezimmer mit Jacuzzi, finnischer Sauna und Massagebereich ist in weißem, roten und grauen Marmor gehalten; die edlen Mosaike wurden eigens von italienischen Fachleuten gefertigt.

(ap)
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