Seuche breitet sich aus Bis zu einer Million Noro-Virus-Kranke?

Düsseldorf (RPO). Das Robert-Koch-Institut schlägt Alarm: Der Noro-Virus breitet sich immer weiter aus. Noch im Dezember lag die Zahl der Neuerkrankungen bei unter 400 pro Woche. Inzwischen treten wöchentlich fast 6000 Fälle auf. Die Dunkelziffer ist noch weiter höher. Experten befürchten sogar, dass bis zu einer Million Deutsche erkranken könnten.

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Foto: dpa-tmn/Christina Sabrowsky

In der zweiten Woche des Jahres 2007 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 5966 Noro-Virus-Fälle gemeldet. Das RKI spricht von einer "epidemieartigen Zunahme" der Erkrankungen. Insgesamt liegt die Zahl der gemeldeten Fälle seit Oktober 2006 bereits 46.746.

Die Krankheit ist meldepflichtig. Doch häufig wird eine Noro-Virus-Infektion nicht als solche erkannt, viele Patienten gehen nicht zum Arzt. "Die Dunkelziffer ist als sehr hoch einzuschätzen", so die Experten des Robert-Koch-Instituts.

Laut "Bild"-Zeitung gehen Wissenschaftler davon aus, dass sich bis zu eine Million Deutsche mit der Krankheit anstecken könnten.

Der Noro-Virus löst heftige Magen-Darm-Beschwerden aus. 10 bis 50 Stunden nach der Ansteckung treten starkes Erbrechen und Durchfallauf, der Patient fühlt sich schwach, hat Bauch- und Kopfschmerzen. Die Beschwerden halten zwei bis drei Tage an.

Für Kleinkinder, alte Menschen und chronisch Kranke ist die Infektion lebensgefährlich - ihnen macht der Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall besonders zu schaffen. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bereits drei Menschen an der Krankheit gestorben.

Einen Impfstoff oder Medikamente gegen die Krankheit gibt es nicht. Der Arzt kann lediglich die Symptome der Infektion eindämmen, für genügend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Risikopatienten müssen notfalls zur Überwachung ins Krankenhaus eingeliefert werden.

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