Autobahnen kilometerlang total gesperrtSchneechaos in der Nacht
Berlin (rpo). Starke Schneefälle haben Teile Deutschlands weiter fest im Griff und ein Verkehrschaos verursacht. In Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen wurden ganze Autobahnabschnitte und Straßen gesperrt. Dutzende Lkw und Pkw waren im Schnee liegen geblieben. Dutzende Lkw-Fahrer in Nordrhein-Westfalen verbrachten die Nacht auf der Autobahn. Die A2 von Dortmund in Fahrtrichtung Hannover war noch am Morgen in Ostwestfalen auf einer Länge von 17 Kilometern voll gesperrt, wie die Verkehrsmeldestelle in Düsseldorf berichtete. Heftige Schneefälle, Glatteis und starker Wind machten eine Räumung der Fahrbahnen zunächst unmöglich, wie ein Sprecher berichtete. Die Vollsperrung der Fahrbahn in Richtung Hannover zwischen den Anschlussstellen Porta Westfalica und Bad Eilsen in Niedersachsen war am Abend gegen 23.20 Uhr verhängt worden. Mit einer Entspannung der Lage sei nicht vor dem späten Vormittag zu rechnen, berichtete der Sprecher der Meldestelle, Michael Mell. Starker Wind in dem Gebiet wehe die gerade freigeräumten Strecken gleich wieder zu. Zahlreiche Lastwagen waren am Abend in Schneeverwehungen bis zu 30 Zentimetern Höhe stecken geblieben, blockierten die Spuren und standen zum Teil quer auf der Autobahn, wie der Sprecher berichtete. Die Autofahrer seien im Laufe der Nacht zwischen den festgefahrenen Laster hindurch von der Autobahn gelotst worden. Der Verkehr werde über Landstraßen umgeleitet. Viele Lkw mit Sommerreifen unterwegsPolizei und Feuerwehr seien mit allen verfügbaren Kräften im Dauereinsatz. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks brachten den Lkw-Fahrern warme Getränke und Decken. Der Sprecher kritisierte, dass zahlreiche Lkw-Fahrer trotz der angekündigten Schneefälle mit Sommerreifen unterwegs gewesen seien und wegen waghalsiger Überholmanöver schließlich alle Spuren blockiert hätten, teils sogar die Standspur. Auch auf der Autobahn A 33 zwischen Bielefeld und Paderborn kam es wegen der Schneemassen teilweise zu erheblichen Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs. Schwerere Unfälle wurden nicht gemeldet. Heftige Schneefälle haben auch in Teilen Sachsens zu erheblichen Behinderungen auf den Straßen geführt. Nach Angaben des Lagedienstes im sächsischen Innenministerium waren am Morgen allein im Regierungsbezirk Dresden 13 Straßen wegen Schneeverwehungen gesperrt. Auch im Regierungsbezirk Chemnitz waren Straßenverbindungen unpassierbar. Im Raum Bautzen wurden Fahrzeuge durch Sturm von der Fahrbahn gedrückt. Allerdings blieb es in diesen Fällen den Angaben zufolge bei Sachschäden. Auf dem Flughafen Hamburg wurde aufgrund der Schneefälle am Donnerstagabend zeitweilig der Flugverkehr eingestellt. Ein Sprecher sagte, zwei Stunden lang habe es keine Starts und Landungen gegeben. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, fielen seit Donnerstagabend zwischen fünf und zwölf Zentimeter Neuschnee. Die Meteorologen warnen aufgrund starker Böen weiter vor der Gefahr von Schneeverwehungen.