Alle Deutschland-Artikel vom 01. April 2004
Brandenburg: Toter bei Explosion in Munitionsentsorgungsfirma

Explosion war noch in umliegenden Dörfern zu hörenBrandenburg: Toter bei Explosion in Munitionsentsorgungsfirma

Pinnow (rpo). Am Donnerstagabend ist bei einer Explosion in einer Munitionsentsorgungsfirma im brandenburgischen Pinnow ein 51-jähriger Mann ums Leben gekommen.Der Mann war damit beschäftigt gewesen, Munition zur Sprengung vorzubereiten. Dabei kam es aus bisher ungeklärten Gründen zur Explosion, wie die Polizei mitteilte. Ein 36-jähriger Mitarbeiter erlitt einen Schock, wurde aber nicht verletzt. Die Explosion war auch noch in den umliegenden Dörfern zu hören. Bei der zur Sprengung vorbereiteten Munition handelte es sich um so genannte Bomblets. Auf dem Gelände befand sich zu DDR-Zeiten ein Raketeninstandsetzungswerk der Armee. Nach der Wende übernahm ein aus Schwaben stammendes mittelständisches Rüstungsunternehmen das Areal von der Treuhand und berieb eine groß angelegte Munitionsentsorgungsanlage. Dort wurden auch alle Raketen der DDR-Armee demontiert. 1993 gab es dort bereits einen schweren Unfall, als es bei der Entsorgung von Raketentreibstoff zu einer Explosion kam. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt, eine Person verstarb Tage später in einem Krankenhaus.

Wetter bleibt frühlingshaft

Nächte dürften allerdings kalt werden - Sonne machte im März ÜberstundenWetter bleibt frühlingshaft

Frankfurt/Main (rpo). Kalte Nächte - sonnige Tage. So lautet die Vorhersage bis zum Wochenende.Nach dem sonnigen Start in den April soll es auch in den nächsten Tagen in weiten Teilen des Landes frühlingshaft bleiben. Tagsüber bleiben die Temperaturen im zweistelligen Bereich, wie Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Donnerstag vorhersagte. "Nachts ist allerdings örtlich wieder leichter Frost drin." Während im Westen von Frankreich her dichtere Wolken aufziehen und es dort allem am Wochenende hie und da etwas regnen kann, dürfte sich der Himmel im Osten weiter sonnig präsentieren. Der Freitag präsentiert sich den Meteorologen zufolge anfangs heiter bis wolkig, später ziehen von Westen her mehr Wolken auf. Im Westen und Südwesten kann es zum Abend hin einzelne Regenfälle geben. Dabei bleibt es mit Höchstwerten zwischen 9 Grad an der Ostsee und bis zu 21 Grad im Kraichgau in weiten Teilen des Landes jedoch frühlingshaft warm. In der Nacht gehen die Temperaturen laut Vorhersage auf Werte zwischen acht und null Grad zurück. Am Samstag bleibt es der Meteorologen zufolge im Nordosten - später auch westlich des Rheins - bei aufgelockert Bewölkung überwiegend trocken. Ansonsten kann es bei wechselnder, teilweise starker Bewölkung zeitweise regnen. Auch kurze Gewitter sind nicht ausgeschlossen. Bei Höchstwerte zwischen elf und 17 Grad weht der Wind schwach bis mäßig aus Süd bis Ost. Auch in der Nacht zum Sonntag kann bei Temperaturen zwischen null und sieben Grad noch etwas Regen fallen. Der Sonntag dürfte im Osten und Südosten zunächst weitgehend heiter und trocken beginnen. Später soll sich der Himmel jedoch auch hier zuziehen und nachmittags kann nördlich des Mains auch Regen aufkommen. Die Höchsttemperaturen liegen dabei zwischen 12 und 17 Grad. Im März zeigte sich die Sonne insgesamt sehr ausdauernd, wie der Wetterdienst in seiner vorläufigen Monatsbilanz mitteilte. Die Zahl der üblichen Sonnenstunden sei im ganzen Land übertroffen worden, hieß es. Im bayerischen Lechfeld wurde den Angaben zufolge sogar der Stationsrekord für die Höchsttemperatur übertroffen. Der höchste Wert wurde mit 24,7 Grad in Stuttgart gemessen, der niedrigste mit minus 22,6 Grad auf der Zugspitze. Regen war hingegen Mangelware. Bei überwiegend jahreszeitüblichen Temperaturen blieben die Niederschläge mit 62 Prozent unter dem Monatssoll von 57 Litern pro Quadratmeter, wie der Wetterdienst mitteilte. Auf der Zugspitze sei im März jedoch ein neuer Neuschneemengenrekord aufgestellt worden.

Die schwersten Zugunfälle in Deutschland

Eine Chronik:Die schwersten Zugunfälle in Deutschland

Frankfurt/Main (rpo). Bei einem Beinahe-Zusammenstoß sind zweiICE-Züge am Donnerstag in Baden-Württemberg nur knapp einerKatastrophe entgangen. Im folgenden eine Chronik schwererBahnunfälle in Deutschland:

Beste Freundin mit Bügeleisen erschlagen

Frau muss wegen Totschlags acht Jahre in HaftBeste Freundin mit Bügeleisen erschlagen

Bonn (rpo). Tod am Bügelbrett. Eine 40-Jährige muss hinter Gitter, weil sie ihre beste Freundin mit einem gußeisernen Bügeleisen erschlagen hat.Die 40-jährige Reitstallbesitzerin aus Sankt Augustin muss für acht Jahre ins Gefängnis. Das Bonner Landgericht verurteilte die Angeklagte am Donnerstag wegen Totschlags. Die Mutter von drei Kindern hatte im vergangenen Dezember ihre langjährige Freundin während eines Streits attackiert. Anschließend hatte sie die Wohnung des Opfers verlassen, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch gelebt haben soll. Nach Auffassung des Gerichts hatte das Opfer die Angeklagte provoziert. Die Täterin sei dennoch voll schuldfähig. Der Staatsanwalt hatte zehn Jahre Haft gefordert.

Amoklauf von Erfurt: Hatte Steinhäuser einen Mitwisser?

Minister spricht von "beunruhigenden" ErkenntnissenAmoklauf von Erfurt: Hatte Steinhäuser einen Mitwisser?

Erfurt (rpo). Der Amoklauf von Erfurt beschäftig erneut die Staatsanwaltschaft. Knapp zwei Jahre nach der Tat in dem Gymnasium leitet die Behörde ein neues Ermittlungsverfahren ein. Möglicherweise hatte der Täter Steinhäuser einen Mitwisser.Rund zwei Jahre nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium hat eine Untersuchungskommission mehrere Versäumnisse vor der Bluttat moniert. Der Polizei sei jedoch wegen ihres Verhaltens am Tatort kein Vorwurf zu machen, hieß es in dem am Donnerstag vorgelegten Abschlussbericht der von Thüringens Justizminister Karl Heinz Gasser geleiteten Kommission. Fest stehe zudem, dass der 19 Jahre alte Amokläufer Robert Steinhäuser allein und ohne Helfer am 26. April 2002 innerhalb von zehn Minuten 16 Menschen erschossen habe, ehe er sich selbst töte. Der Kommissionsbericht kritisiert Versäumnisse des Erfurter Ordnungsamtes bei der Kontrolle von Steinhäusers Waffenkäufen. Diese wurden auch durch offensichtlich gefälschte Eintragungen im seinem Schießbuch möglich, wie es hieß. Auch der Schulverweis habe nicht den gültigen Verfahrensregeln entsprochen. Dennoch sei dies nicht allein ausschlaggebend für die Tat gewesen. Steinhäusers übersteigertes, an Größenwahn grenzendes Selbstwertgefühl stand laut dem Bericht in keinem Verhältnis zu seinem schulischen Versagen, das sich von Jahr zu Jahr verstärkte. Mit Computer- und Videospielen habe er sich in eine virtuelle Welt versetzt. Fasziniert äußerte er sich der Kommission zufolge über das Schulmassaker von Littleton in den USA. Freunden gegenüber hatte er mehrfach gesagt, dass er einen Lehrer erschießen wolle und auch mit seiner Waffe geprahlt. Doch sei dies von Mitschülern nicht ernst genommen worden. Auch ein zwei Tage vor dem Massaker in der Schule eingegangener anonymer Anruf, dass etwas Schlimmes geschehen werde, sei nicht weiter verfolgt worden. Weiter stellte die Kommission fest, dass keines der Opfer zu retten gewesen wäre, wenn ärztliche Hilfe schneller gekommen wäre. Die Kommission hatte die polizeiliche Rekonstruktion des Tatablaufes geprüft und in allen wesentlichen Punkten bestätigt. Es sei erwiesen, dass Steinhäuser 71 Schüsse abgab, deren Hülsen einwandfrei aus dessen Pistole stammen. Bis auf eine Ausnahme waren alle 16 Opfer laut dem Bericht sofort tot. Der Lehrer Hans Lippe habe nach den Schüssen noch rund 40 Minuten gelebt und sei während der notärztlichen Versorgung gestorben. Allerdings hätte er auch bei früherer Bergung und ärztlicher Versorgung nicht gerettet werden können, wie Erörterungen mit vier Rechtsmedizinern bestätigt hätten. Vorschriften inzwischen geändertDie Schutzpolizisten hätten nicht früher agieren können, weil zu dieser Zeit Zeugen einen zweiten Täter gesehen haben wollten. Nach damals gültiger Polizeivorschrift mussten die Polizisten auf das Sondereinsatzkommando (SEK) warten und durften auch Notärzte nicht in ungesicherte Räume vorlassen. "Die grundsätzliche Entscheidung, das Schulgebäude Raum für Raum und Etage für Etage zu durchsuchen, ist deshalb nicht nur mit polizeilichen Dienstvorschriften vereinbar, sondern kann nach Auffassung der Kommission bei der gegebenen Informationslage des SEK nicht kritisiert werden," heißt es im Abschlussbericht. Inzwischen wurden die entsprechenden Vorschriften in Thüringen geändert. Der Erfurter Rechtsanwalt Eric Langer, der durch den Tod seiner Lebensgefährtin selbst Betroffener des Amoklaufs ist und Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung, Strafvereitelung und anderer Vorwürfe gestellt hat, sagte nach Vorstellung des Berichtes, dass er seine Ermittlungen und Vorwürfe in keinem Punkt widerlegt sehe.

Erstes Date: Zu mir oder zu dir?

Umfrage: Fürs erste Treffen wählen nur wenige die WohnungErstes Date: Zu mir oder zu dir?

Hamburg (rpo). Der Frühling naht und mit ihm die große Zeit der Liebe und des Flirtens. Egal ob man sich in einer Kneipe, per Kontaktanzeige oder schlicht im Supermarkt kennen lernt: Irgendwann steht die erste Verabredung an und damit die Frage nach dem geeigneten Treffpunkt. Besonders bei Blind-Dates will der Ort fürs erste vorsichtige Beschnuppern gut gewählt sein. Es kann durchaus einen Unterschied machen, ob das Treffen erstmals im Vier-Sterne-Restaurant, in den eigenen vier Wänden oder an einer Autobahn-Raststätte ist ... Ganz klar: Ein Richtig oder Falsch kann es in diesem Zusammenhang nicht geben, alles hängt von den Umständen ab.Date mit NotausgangCafés, Bars und Kneipen sind laut einer Umfrage der Online-Partneragentur PARSHIP.de für Blind-Dates immer noch am besten geeignet. Mehr als 43 Prozent der über 1500 Befragten gaben an, sich beim ersten Mal am liebsten nur "auf einen Drink" zu verabreden — auch, weil man sich da notfalls schnell wieder verabschieden könne. Auf Rang zwei der beliebtesten Blind-Date-Schauplätze kam das Restaurant. Mehr als ein Viertel bevorzugte das gemeinsame Essen fürs erste Kennenlernen, weil man da am meisten über sein Gegenüber erfahre und obendrein von Bestellung bis Dessert beschäftigt sei. Ebenfalls beliebt: Ein Spaziergang im Park oder in der Altstadt. Fast 18 Prozent hielten das gemeinsame Flanieren für den optimalen Rahmen fürs erste Treffen. Nur fünf Prozent konnten sich dagegen für das Kino, Theater oder Konzert begeistern, auch wenn man hinterher mit ausreichend Gesprächsstoff ausgestattet ist. Sich in der eigenen Wohnung oder der des Anderen zu treffen, hielten nur 2,8 Prozent der Befragten für empfehlenswert. Von Andreas Udluft/ PARSHIP.de

Beinahe-Zusammenstoß von zwei ICE-Zügen
Beinahe-Zusammenstoß von zwei ICE-Zügen

Nach Kollision mit abgestürztem TraktorBeinahe-Zusammenstoß von zwei ICE-Zügen

Efringen-Kirchen (rpo). In Baden-Württemberg wäre es am Donnerstag beinahe zu einer Katastrophe gekommen: Nachdem ein ICE mit einem Traktor zusammengestoßen und entgleist war, schrammte der Triebwagen die letzten Wagons des entgegen kommenden ICE 271 Richtung Basel.Ein ICE mit 100 Passagieren prallte morgens im Kreis Lörrach im Rheintal auf einen Traktor, der kurz zuvor 20 Meter tief von einem Weinberg abgestürzt war. Bei dem Unfall sprang der ICE-Triebkopf aus den Gleisen und schrammte einen in Gegenrichtung passierenden Zug. Der 40-jährige Traktorfahrer wurde schwer verletzt. Alle Zugpassagiere blieben dagegen unversehrt; nur eine Frau klagte über Kreislaufprobleme. Auch der Lokführer blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Laut Bundesgrenzschutz ereignete sich der Unfall um 09.31 Uhr im Ortsteil Istein der Gemeinde Efringen-Kirchen. Die zunächst voll gesperrte Strecke wurde nachmittags auf einem Gleis wieder frei gegeben. Die Weinberg-Zugmaschine stürzte direkt hinter dem Ausgang des 129 Meter langen Kirchbergtunnels auf die Gleise. Der Traktor wurde mehr als 100 Meter mitgeschleift und in viele Einzelteile zerschmettert. Der schwer verletzte Fahrer konnte sich noch selbst vor dem mit 80 Stundenkilometern heranrollenden Zug in Sicherheit bringen, wie Thorsten Kruijer vom Bundesgrenzschutzamt Weil am Rhein mitteilte. Er wurde mit einem Hubschrauber in die Freiburger Universitätsklinik geflogen. Anwohner in Istein berichteten, der Traktorfahrer sei eine Aushilfe gewesen und habe den Weinberg nicht gut gekannt. An der Unfallstelle waren mehr als 50 Beamte von Bundesgrenzschutz und Polizei sowie 50 Helfer von Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz. Die ersten Meldungen erinnerten an die ICE-Katastrophe von Eschede im Jahr 1998 mit 101 Toten. Der Triebwagen wurde vorne und an der rechten Seite beschädigt. Erhebliche Schäden entstanden an den Gleisen, an zwei Fahrleitungsmasten und der Oberleitung. Die Reparaturarbeiten am Unfall-Gleis sollten bis Freitagmorgen dauern, teilte Bahnsprecherin Ursula Eickhoff in Stuttgart mit. Tagsüber ruhte der gesamte Personen- und Güterverkehr. Es verkehrten Ersatzbusse zwischen Basel und Freiburg und auch zwischen Efringen-Kirchen und Mühlheim in Baden. Die Passagiere wurden gegen Mittag in die intakte hintere Hälfte des Zuges gebracht, der mit einer Diesellok in den nächstgelegenen Bahnhof Efringen-Kirchen gezogen wurde. Von dort fuhren sie mit Bussen weiter."Jetzt bin ich gottfroh"Bei der Beinahe-Kollision der ICE-Züge sei es glücklicherweise nicht zu größeren Schäden gekommen, sagte der für den Verkehr in der Schweiz zuständige Sprecher der Deutschen Bahn, Jürgen Lange, der AP. Der nur angeschrammte ICE271 sei in Basel inspiziert worden und habe seine Fahrt fortgesetzt. "Im ersten Moment bin ich schier erschrocken", sagte Lange am Unfallort. "Jetzt bin ich gottfroh, dass der Unfall so abgelaufen und nicht mehr passiert ist." Nach Angaben des Frankfurter Bahnsprechers Martin Walden hatte der hintere Zugteil eine Delle sowie Kratzspuren; eine Tür sei defekt gewesen. Der Zugführer und auch die Passagiere hätten nichts gemerkt und seien erst über Funk informiert worden. Der glimpfliche Ausgang des Zugunglücks ist offenbar vor allem auf das geringe Tempo auf diesem Teilabschnitt der Rheintalbahn zurückzuführen. Wegen der bergigen und kurvenreiche Strecke ist dort auch für die ICE-Schnellzüge lediglich Tempo 80 erlaubt. Die Passagiere bekamen von dem Unglück offenbar wenig mit. Die 33-jährige Chemikerin Anna Stratner aus dem schweizerischen Fribourg, die nach Bonn reisen wollte, sagte der AP: "Eigentlich habe ich gar nichts gemerkt. Erst hat es gestunken, dann gab es einen kleinen Ruck und der Zug stand. Es war wie eine weiche Bremsung."

Kinderschänderring: Kölner Polizei sucht ermordete Mädchen

Einsatz von Leichenspürhunden auf BrachgeländeKinderschänderring: Kölner Polizei sucht ermordete Mädchen

Köln (rpo). Die Suche nach den Leichen von zwei Mädchen in Köln läuft auf Hochtouren. Sie wurden vermutlich sexuell missbraucht und dann ermordet. Hinter den Taten soll ein Kinderschänderring stecken. Auf dem Gelände einer ehemaligen belgischen Kaserne in Köln sucht die Polizei nach den ermordeten Mädchen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Regine Appenrodt, sagte am Donnerstag in Köln, es habe im Dezember 2003 einen anonymen Hinweis auf einen Kinderschänderring gegeben. Zwei Mädchen aus Osteuropa sollen getötet worden sein. Die Suche blieb zunächst ergebnislos. Die Ermittler seien dem Verdacht zuerst verdeckt nachgegangen, erklärte Appenrodt. Seit Dienstag seien nun sieben Wohn- und Geschäftsräume durchsucht und größere Mengen Material sichergestellt worden. Außerdem begann die Polizei, ein 60.000 Quadratmeter großes Brachgelände im rechtsrheinischen Stadtteil Porz-Westhoven abzusuchen, bisher ohne Erfolg. Festnahmen habe es nicht gegeben. Polizeisprecher Wolfgang Beus sagte, die Beamten versuchten zu klären, ob sich der in dem Hinweis behauptete Sachverhalt tatsächlich zugetragen habe. "Wir wissen überhaupt nicht, ob das stimmt. Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen", betonte Beus. Die Suche auf dem von Wildwuchs bedeckten Gelände mit Unterständen und einer verfallenden Lagerhalle, das zu einer vor Jahren aufgegebenen belgischen Kaserne gehört, sei äußerst schwierig. Der Einsatz von Leichenspürhunden am Dienstag habe kein Ergebnis gebracht. Die Suche sei am Donnerstag unterbrochen worden. Die Polizei berate mit Experten über die beste Vorgehensweise. Das Gelände sei abgesperrt und bewacht. Die sichergestellten Beweise würden nun ausgewertet, was einige Zeit dauern werde, sagte Appenrodt. Ob der Verdacht stichhaltig sei, müsse gegenwärtig mit Vorsicht beurteilt werden. Die Ermittlungen laufen unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs und des Mordes. Nach Zeitungsberichten wurde auch ein Hotel in der Innenstadt durchsucht. Mädchen aus Osteuropa sollen nach diesen Berichten nach Köln geschleust und in dem Hotel untergebracht worden sein. Der Kinderschänderring habe sie für einen vierstelligen Betrag pro Nacht vermietet, hieß es in dem anonymen Hinweis.