Alle Deutschland-Artikel vom 19. Januar 2004
Sexualmediziner hält Kannibalen nicht für krank

Neigung in frühen Kindertagen entstandenSexualmediziner hält Kannibalen nicht für krank

Kassel (rpo). Obwohl seine Neigungen bereits in frühen Kindertagen entstanden sein sollen, hält der Prozess-Gutachter den Kannibalen von Rotenburg nicht für krank. Der Sexualmediziner und Psychotherapeut Klaus Beier von der Berliner Charité sagte vor dem Kasseler Landgericht: "Ich habe nie einen Hinweis auf psychopathologische Störungen entdeckt." Der 42-jährige Angeklagte Armin Meiwes habe sympathischen Männern mit dem Schlachten und Verspeisen nahe sein wollen, sagte Beier. Damit bestätigte er die Darstellung von Meiwes. Der Gutachter sagte, er habe keinen Hinweis auf Depressivität oder Gemütseintrübung gefunden. Die kannibalistische Neigung des Angeklagten sei bereits in Kindertagen entstanden. Meiwes habe sich oftmals leer und verlassen gefühlt. Der Vater hatte die Familie verlassen, als Armin Meiwes acht oder neun Jahre alt war. Der Junge habe Fürsorge gebraucht. "Er wollte immer einen Menschen zur Verfügung haben", sagte Beier. In der Fantasie habe sich Meiwes einen jüngeren Bruder mit dem Namen Frank Duval ausgedacht, mit dem er immer in Gedanken geredet habe. "Das hat aber nicht ausgereicht, das Alleinsein zu kompensieren", sagte der Psychotherapeut. In der Pubertät habe Meiwes erlebt, dass kannibalistische Fantasien ihn erregten. Diese seien immer weiter gegangen: "Das Ganze geht Richtung Schlachtvorgang, das Zerlegen und das Eröffnen des Bauchraumes", sagte Beier. Der Computertechniker aus dem hessischen Rotenburg hat gestanden, am 10. März 2001 einen Berliner Diplom-Ingenieur auf dessen Wunsch hin mit einem Stich in den Hals getötet zu haben. Große Teile des Menschenfleischs ließ er tiefgefrieren und aß nach eigenen Angaben etwa 20 Kilogramm davon. Er ist wegen Sexualmordes angeklagt.

Zweijähriges Mädchen offenbar vom Vater erstickt

Kind erstickt - Motiv im familiären BereichZweijähriges Mädchen offenbar vom Vater erstickt

Esslingen (rpo). Ein 42-jähriger Mann hat in Baden-Württemberg vermutlich seine zwei Jahre alte Tochter getötet. Das Kind wurde am Sonntagabend tot in seinem Auto gefunden. Es wurde ofenbar erstickt. Der Mann aus Bayern wurde nach Polizeiangaben auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes im nahe gelegenen Bempflingen festgenommen. Ein Polizeisprecher sagte, dass Kind sei erstickt worden. In dem Auto sei eine Decke entdeckt worden. Das Motiv für die Tat liege im familiären Bereich. Offenbar habe der Mann die Trennung von seiner Frau nicht verkraftet. Sie hatte ihn im Mai 2003 verlassen. Der Mann sei mit den Erziehungsmethoden seiner Frau und der Schwiegereltern wahrscheinlich nicht einverstanden gewesen. Der Arbeiter stammt ursprünglich aus Rumänien. Der in Ingolstadt wohnhafte Mann hatte das gemeinsame Kind am Sonntagnachmittag bei seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau in Reutlingen abgeholt. Da er das Mädchen am Abend nicht wie vereinbart zurückgebracht hatte, erstattete die Mutter Anzeige bei der Reutlinger Polizei. Mann hatte offenbar Trennung nicht verkraftetDer 42-Jährige hatte laut Polizei in einem Telefonat gegenüber seinem Vater erzählt, er wolle sich und das Kind umbringen. Die Polizei leitete sofort umfangreiche Suchmaßnahmen ein. Während der Fahndung wurde der Audi des Gesuchten dann gegen 22.00 Uhr am Sonntagabend von einer Streife auf dem Parkplatz eines Bekleidungsmarktes bei Bempflingen entdeckt. Der 42-jährige Arbeiter sei bisher nicht vernehmungsfähig. Die Polizei stellte Abschiedsbriefe sicher. Bei der Festnahme hatte der Vater nach Angaben eines Sprechers erklärt, dass er Selbstmord mit Tabletten verüben wollte. Bei der Untersuchung seines Mageninhaltes seien aber keine Tablettenspuren festgestellt worden, betonte der Polizeisprecher. Der 42-Jährige sollte noch im Laufe des Nachmittags dem Haftrichter vorgeführt werden.

Lotto-Jackpot wächst auf elf Millionen Euro an

Acht Spieler hatten sechs RichtigeLotto-Jackpot wächst auf elf Millionen Euro an

Potsdam (rpo). Der Jackpot, also der Gewinn bei sechs Richtigen mit Zusatzzahl, schaukelt sich wieder in rekordverdächtige Höhen. Da der Samstagsjackpot von zehn Millionen Euro nicht geknackt werden konnte, warten auf den Gewinner elf Millionen Euro, die beim Mittwochslotto ausgespielt werden. Das teilte der Deutsche Lottoblock am Montag in Potsdam mit. Am Wochenende waren zwar deutschlandweit acht Mal sechs Richtige getippt worden, doch zum ganz großen Glück fehlte jeweils die richtige Superzahl. Die acht Gewinner der zweithöchsten Gewinnklasse teilen sich nun etwa 3,1 Millionen Euro. Knapp 390.000 Euro gehen je einmal nach Bayern, Brandenburg, Hessen und Sachsen-Anhalt, jeweils zwei Gewinner kommen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein.Der Jackpot in der Zusatzlotterie Spiel 77 wurde geknackt. Die rund 1,7 Millionen Euro gehen je zur Hälfte nach Nordrhein-Westfalen und nach Sachsen. Der Elf-Millionen-Jackpot setzt für 2004 eine neue Rekordmarke. Bisher ging der höchste Gewinn in diesem Jahr mit neun Millionen Euro an einen Spieler aus dem Ruhrgebiet.

Umfrage: Mechanischer Sex nervt am meisten

Frauen stört mangelnde KörperpflegeUmfrage: Mechanischer Sex nervt am meisten

Hamburg (rpo). Mechanischer und langweiliger Sex nervt die Deutschen im Bett. Das hat eine neue Umfrage der Zeitschrift "Men's Health" ergeben. Frauen stört darüber hinaus auch noch mangelnde Körperpflege ihrer Partner.Während langweiliger Sex beide Seiten gleichermaßen nerve (48 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer), verderbe mangelnde Körperpflege des jeweiligen Partners Frauen weitaus stärker die Lust: 74 Prozent der Frauen würden dadurch abgetörnt, aber nur 61 Prozent der Männer. Auch bei der Bewertung turnerischer Ambitionen im Bett sind sich die Geschlechter laut der Umfrage uneinig. Während sie bei 80 Prozent der Männer gut ankämen, fände sie mehr als jede zweite Frau (56 Prozent) alles andere als erregend. Der Liebestöter schlechthin ist laut der Umfrage gefühlloser, mechanischer Sex: 79 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer hätten darauf gar keine Lust. Vorgetäuschte Erregung ließe dagegen beide Seiten unberührt. Nur 17 Prozent der Frauen und 28 Prozent der Männer störten sich daran. Dagegen treibe die Frage: "Wie war's, Schatz?" jede dritte Frau auf die Palme. Das Forschungsinstitut Gewis hatte für die Umfrage 1033 Frauen und Männer befragt.

"Kinga" bringt Winter nach Deutschland

Schnee und Behinderungen erwartet"Kinga" bringt Winter nach Deutschland

Frankfurt/Main (rpo). Nach tagelangen Regenfällen hat Tief "Kinga" den Winter nach Deutschland zurückgebracht. Das haben vor allem die Pendler zu spüren bekommen. Schnee und Straßenglätte haben in vielen Teilen Deutschlands die Straßenverhältnisse beeinträchtigt.Allein in Berlin gab es nach Polizeiangaben zwischen 8.00 und 11.00 Uhr bereits 444 Unfälle. Damit war der Tagesdurchschnitt von 340 Unfällen unter normalen Wetterbedingungen schon am Vormittag weit überschritten. Auch die anderen Teile Deutschlands hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen, im Westen wird sich die weiße Pracht aber bald wieder in Regen verwandeln. In Nordhessen kam es am Montagvormittag bei Korbach wegen der Schneeglätte zu einem Verkehrsunfall, bei dem eine 28-jährige Beifahrerin tödlich verletzt wurde. Auch in anderen Teilen Deutschlands sorgte der Schnee für Verkehrsbehinderungen und Unfälle. In der Nacht zum Montag brachte "Kinga" nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes kalte Luftmassen nach Deutschland, die für den Schnee sorgten. Vor allem im Westen sollten sie aber vorübergehend durch mildere Atlantikluft ersetzt werden, bevor am Dienstag eine neue Portion nordischer Kaltluft nach Deutschland geschaufelt werden sollte. In der Nacht zum Dienstag sollte es laut DWD in der Mitte und im Süden teils kräftige und länger dauernde Niederschläge geben, die von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz, das Saarland sowie Teile Hessens bis nach Baden meist als Regen, weiter östlich als Schnee herunterkommen. Alle Landesteile bis auf den Westen müssen sich demnach auf glatte Straßen einstellen - entweder wegen Schnee oder Schneematschs oder wegen Reifs und gefrierender Nässe. Tagsüber soll es vor allem noch am Alpenrand schneien, ein wenig auch zwischen Ostsee und Erzgebirge. Am Mittwoch kann es an Oder und Neiße sowie am Nordrand von Erzgebirge und Alpen ab und zu schneien, auch westlich des Rheins sind etwas Regen oder Schnee möglich. Nach einer frostigen Nacht liegen die Höchstwerte zwischen minus zwei Grad in der Oberlausitz und bis zu fünf Grad am Oberrhein. Die weitere Wetterentwicklung ist noch unsicher, laut DWD spricht aber einiges dafür, dass eine Hochdruckbrücke von Skandinavien bis Südwesteuropa noch ein paar Tage ihren Einfluss behält, bevor am Wochenende wieder Tiefs das Wetter bestimmen. Zum Wintereinbruch macht die Unfallkasse Berlin darauf aufmerksam, dass Schnee und Glätte auf Gehwegen beseitigt werden müssen. Demnach müssen Gehwege wochentags vor allem in der Zeit von 7.00 bis 20.00 Uhr auf mindestens einem Meter Breite frei sein. "Kommt jemand dieser Pflicht nicht nach, kann ihn das teuer zu stehen bekommen", sagte Wolfgang Berlenbach, Leiter des Referats Regress der Unfallkasse Berlin. Auf ihn warten bei Unfällen Regressansprüche. Wenn Grundstückseigentümer ihre Verpflichtung zu Schnee- und Glättebekämpfung an Dritte, etwa einen Winterdienst abgeben wollen, müssen sie dies schriftlich dem Einwohnermeldeamt mitteilen.