Eifersuchtsdrama in Winterberg 34-Jährige schlägt mit Spaten auf schwangere Schwester

Winterberg/Arnsberg · Sie soll mit einem Spaten mehrfach auf ihre schlafende Schwester eingeschlagen haben. Die 27-Jährige konnte sich schwer verletzt vor ihrer großen Schwester retten. Nun steht die 34-Jährige wegen Mordversuchs aus Eifersucht vor dem Landgericht in Arnsberg.

Eifersuchtsdrama unter Schwestern: Weil sie mit einem Spaten auf ihre jüngere Schwester losgegangen sein soll, muss sich eine 34 Jahre alte Frau aus dem sauerländischen Winterberg seit Mittwoch vor dem Landgericht in Arnsberg verantworten. Die Anklage wirft der alleinerziehenden Mutter einer 14-jährigen Tochter versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Im Juni soll sie mit einem Spaten mehrfach auf ihre im Bett schlafende schwangere Schwester eingeschlagen haben. Die 27-Jährige konnte während des Angriffs flüchten.

Für die Staatsanwaltschaft ist das Motiv klar: Eifersucht. Denn einige Monate zuvor hatte die 34-Jährige eine Affäre mit ihrem Schwager begonnen. Zum Prozessauftakt gab die Frau ein Verhältnis mit dem Mann ihrer Schwester zu. An die Tat könne sie sich nicht erinnern, sagte die Angeklagte.

Dafür berichtete ihre jüngere Schwester im Zeugenstand detailliert über den nächtlichen Angriff. Im Juni sei sie mit ihrem Mann zu Besuch im Elternhaus in Winterberg gewesen. Nachdem ihr Mann zur Frühschicht gegangen war, sei sie erneut in einem Gästezimmer im Kellergeschoss eingeschlafen. "Dann wurde ich wach, weil ich dachte, mir wirft jemand etwas auf den Kopf", sagte die mittlerweile hochschwangere Frau. "Es stand eine dunkel gekleidete Person am Fußende und schlug mit einem Spaten zu."

"Ich habe erst gedacht, es ist ein Einbrecher", berichtete die Frau. Sie habe gefragt: "Was wollen Sie? Wollen Sie Geld?". Dann habe sie die Person am Handgelenk gepackt und gemerkt, dass es ihre Schwester ist. Sie habe versucht, die Schläge abzufangen und sich dann aufgerappelt. Nach einer Rangelei sei sie barfuß nur im Nachthemd zu den Nachbarn geflohen.

In ihrer ersten Aussage bei der Polizei hatte die 27-Jährige berichtet, dass ihre Schwester immer wieder gerufen habe: "Ich bringe dich um!" Durch die Schläge erlitt die 27-Jährige mehrere blutende Wunden am Kopf, deren Narben auch jetzt noch deutlich zu sehen sind. Von der Affäre ihres Mannes habe sie erst nach der Tat erfahren, sagte die 27-Jährige.

Als die Polizei eintraf, fanden die Beamten die ältere Schwester in ihrer Wohnung im Dachgeschoss des Hauses. Sie könne sich an nichts erinnern, sagte die Frau. "Ich bin aufgestanden wie gewohnt, habe Frühstück für meine Tochter gemacht und dann kam die Polizei." Mit einem Gutachter will das Gericht aufklären, ob es sich wirklich um eine Erinnerungslücke oder um eine Schutzbehauptung handelt. Ein Urteil wird in der kommenden Woche erwartet.

(lnw)
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