Pandemiebekämpfung Serbien beginnt mit Corona-Impfungen von Migranten

Belgrad · Als erstes europäisches Land hat Serbien seine Impftermine für Asylbewerber und Menschen aus Nachbarländern geöffnet. Bei der Impfstoffbeschaffung hatte das Land einen anderen Weg gewählt als die EU.

 Menschen warten Mitte Februar in einem Impfzentrum in Belgrad (Serbien) auf ihre Corona-Impfung (Archivfoto).

Menschen warten Mitte Februar in einem Impfzentrum in Belgrad (Serbien) auf ihre Corona-Impfung (Archivfoto).

Foto: dpa/Darko Vojinovic

Während die Corona-Impfkampagnen in der EU schleppend verlaufen, hat Serbien am Freitag mit der Impfung von Migranten begonnen. In einem Flüchtlingslager bei Belgrad meldeten sich laut dem Sender RTS mehr als 500 Menschen für eine Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin an. Die serbischen Behörden boten auch den Menschen aus Nachbarländern wie Bosnien und Nordmazedonien Impftermine an.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk begrüßte "die Einbeziehung von Vertriebenen in das nationale Impfprogramm". Tausende Flüchtlinge und Migranten warten in Serbien und im benachbarten Bosnien darauf, in die EU zu kommen.

In Serbien schreiten die Impfungen schneller voran als in jedem anderen europäischen Staat, weil dort auch russische und chinesische Vakzine genutzt werden, die in der EU noch nicht zugelassen sind. Die serbische Regierung hatte frühzeitig Vereinbarungen mit mehreren Pharma-Unternehmen getroffen. Den größten Teil der Impfdosen erhielt der Balkanstaat vom chinesischen Hersteller Sinopharm.

Inzwischen wurden in dem Land mit seinen sieben Millionen Einwohnern bereits mehr als zwei Millionen Impfdosen verabreicht. Dennoch stieg die Zahl der Infizierten und Toten zuletzt wieder deutlich an.

(peng/AFP/dpa)
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