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Kuriose Corona-Regel Seoul verbietet schnelle Musik in Fitnessstudios

Seoul · Besucher von Fitnessclubs in der südkoreanischen Metropolregion Seoul müssen beim Gruppentraining auf das Lied „Gangnam Style“ als Motivationshilfe vorerst verzichten.

Ein Mann auf einem Laufband (Symbolfoto).

Ein Mann auf einem Laufband (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Jens Kalaene

Der Welthit von 2012 des Rappers Psy fällt in die Kategorie zu temporeicher Stücke, die seit dieser Woche aus Gründen des Corona-Infektionsschutzes bei bestimmten Trainingseinheiten nicht gespielt werden dürfen. Dies sei eine der Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern, „statt die Studios zu schließen“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Das Tempo eines Liedes darf demnach 120 Beats pro Minute (bpm) nicht übersteigen. Betroffen sind alle Clubs in der Hauptstadt und die umliegende Region, die Fitnesstraining wie etwa Aerobic und Indoor-Cycling in Gruppen anbieten. Nach Angaben der Behörden soll die Beschränkung auf unter 120 bpm das Risiko verringern, dass Viren übertragen werden, wenn sich etwa zu stark Schweißperlen verteilen.

In den sozialen Medien wurde die Regelung zum Teil als „bizarr“ beschrieben. Es gab von ausländischen Nutzern auch Anerkennung. Man müsse halt „außerhalb der Box denken“, um eine Schließung der Fitnesscenter zu vermeiden.

Südkorea hatte die Kontaktbeschränkungen am vergangenen Montag für den Großraum Seoul für zunächst zwei Wochen verschärft, weil die Zahl der täglich erfassten Neu-Infektionen ungebremst zunahm. Demnach müssen unter anderem Bars und Nachtclubs schließen.

Ganz auf K-Pop-Hits müssen die Besucher von Fitnessclubs aber nicht verzichten. Südkoreanische Medien berichteten, dass Titel wie etwa „Butter“ und „Dynamite“ der bekannten Boygroup BTS sicher seien. Sie wiesen ein Tempo von 110 und 114 bpm auf.

Eine andere Regelung schreibt vor, das Tempo von Laufbändern auf sechs Stundenkilometer zu drosseln. Vermutlich sei dies so gedacht, weil die Benutzer bei dieser langsamen Laufgeschwindigkeit noch Schutzmasken tragen könnten, sagte die Mitarbeiterin eines Hotel-Fitnessclubs in Seoul. Vertreter der Gesundheitsbehörde hätten ihren Club kurz besucht. Bei einem Verstoß gegen die Regeln drohe Besuchern ein Bußgeld von 100.000 Won (74 Euro).

(mba/dpa)
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