Corona-Krise in Italien Rund 200 Anzeigen gegen die italienische Regierung

Rom · Zahlreiche Menschen in Italien haben Regierungschef Giuseppe Conte, Außenminister Luigi Di Maio und andere Kabinettsmitglieder wegen ihrer Corona-Politik angezeigt. Das Land registriert mehr als 35.000 Corona-Tote.

 Giuseppe Conte, Premierminister von Italien, trifft zum EU-Gipfel ein.

Giuseppe Conte, Premierminister von Italien, trifft zum EU-Gipfel ein.

Foto: dpa/Stephanie Lecocq

Die Staatsanwaltschaft in Rom informierte die Regierung über die Vorwürfe, wie das Presseamt Contes am Donnerstag mitteilte. Es geht bei den Anzeigen zum Beispiel um Amtsmissbrauch, Totschlag und die Einschränkung der Bürgerrechte. Allerdings habe die Anklagebehörde auch geschrieben, sie halte die mehr als 200 Vorwürfe für „unbegründet und werde sie daher zu den Akten legen“.

Premier Conte schrieb auf Facebook: „Einige warfen uns vor, zu harte Maßnahmen zu ergreifen, andere warfen uns vor, keine ausreichenden Maßnahmen zu beschließen oder sie zu spät zu ergreifen.“ Weiter erläuterte der Jurist: „Wir haben uns im Handeln immer nach der Wissenschaft und dem Gewissen gerichtet.“

Italien registriert bisher mehr als 35.000 Corona-Tote. Die Zahl der Menschen, die sich seit Februar nach offiziellen Angaben mit dem Virus angesteckt haben, lag am Donnerstag bei über 252.000, das waren 523 Infektionen mehr als am Vortag.

(juw/dpa)
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