Nach angebotenem Rücktritt Söder hält trotz Corona-Panne an Gesundheitsministerin Huml fest

München · Bayerns Ministerpräsident markus Söder spricht im Zuge der Corona-Testpanne von einem Fehler „in der Umsetzung und nicht in der Strategie“. Trotzdem hält er weiterhin an seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml fest.

 Melanie Huml (CSU), Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, gehen zu einer gemeinsamen Pressekonferenz zur aktuelle Entwicklungen an den Corona-Teststationen für Reiserückkehrer.

Melanie Huml (CSU), Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, gehen zu einer gemeinsamen Pressekonferenz zur aktuelle Entwicklungen an den Corona-Teststationen für Reiserückkehrer.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Trotz der schweren Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern hält Ministerpräsident Markus Söder an seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) fest. "Melanie Huml hat mir den Rücktritt angeboten, zweimal", sagte Söder am Donnerstag in München. "Ich habe weiter Vertrauen zu ihr." Huml sagte, es sei "richtig, dass ich angeboten habe, die Konsequenzen zu tragen". Sie fügte hinzu: "Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen weiterhin habe."

Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern weitaus größere Ausmaße haben als zuvor bekannt. 44.000 Reiserückkehrer warteten demnach noch auf die Ergebnisse ihrer Tests an bayerischen Autobahnen. Dazu zählen auch mehr als 900 positiv Getestete.

Hauptgrund ist laut Huml, dass die Daten der Testpersonen zu Beginn der Testaktionen nur händisch auf Papier festgehalten werden konnten. Dies habe eine großen Rückstau bei der Bearbeitung verursacht.

Söder sprach angesichts der Vorgänge von einer "schwierigen Situation". "Ganz entscheidend" sei nun, dass in den kommenden Stunden und Tagen alle Betroffenen informiert würden. Es sei eine "große Panne" passiert - "in der Umsetzung und nicht in der Strategie". Die Fehler müssten "jetzt deutlich aufgearbeitet werden".

Nach Söders Worten wird der bisherige Präsident des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, ins Landesinnenministerium wechseln. Beim Innenressort soll künftig die Federführung für die kommunalen Testzentren in Bayern liegen.

(juw/AFP)
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