Zwei bislang unveröffentlichte Geschichten der Irin, "Zwischen Himmel und hier" und "Mein ganzes halbes Leben", hat das ZDF jetzt für seine "Herzkino"-Reihe adaptiert (siehe Info). In beiden Filmen stehen zwei Frauen im Zentrum, deren Lebensplanung auf den Kopf gestellt wird. Die Geschichten werden aus zwei Perspektiven erzählt und spielen natürlich in Irland.

Cecilia Ahern liebt ihre Heimat, sie möchte nirgendwo anders leben. Doch ausgerechnet in Irland ist bisher noch keines ihrer Bücher vom Fernsehen adaptiert worden. "Natürlich würde mir das sehr gefallen. Aber im eigenen Land ist es manchmal am schwersten", sagt sie. Ahern gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen von Frauenbüchern ("Chick lit"). Mit 21 Jahren schrieb sie ihren Debütroman "P.S. I love you", der weltweit zum Bestseller wurde und 2011 mit Hilary Swank in die Kinos kam. Im deutschsprachigen Raum wurden bisher 8,5 Millionen ihrer Bücher verkauft. Weltweit sind es 16,5 Millionen. Die drei erfolgreichsten in Deutschland sind "P.S. Ich liebe dich", "Für immer vielleicht" und "Zeit deines Lebens".

Ihre Spitznamen "Queen of modern fairytale" (Königin des modernen Märchens) und "Kitschprinzessin" mag sie nicht. Anfangs habe sie sie sogar gehasst, sagt die blonde Frau. "Denn sie implizieren, dass der Stoff meiner Bücher unrealistisch ist." Doch auch wenn es meist um die Liebe gehe, seien ihre Bücher keine Märchen, kein Kitsch. "Es geht um das wahre Leben, um Menschen und um Schicksalsschläge." Als Kind habe sie manchmal auch Märchen vorgelesen bekommen. "Aber die Prinzessinnen haben mich nie begeistert." Mit ihrem aktuellen Buch "Die Liebe deines Lebens" wolle sie den Lesern zeigen, "dass wir trotz Krisen, stets die Möglichkeit haben, uns selbst schöne Momente zu erschaffen".

Auf Deutsch hat die Irin elf Bücher veröffentlicht – zehn Romane und einen Erzählband. "Abgesehen von einer einjährigen Auszeit zur Geburt meines ersten Kindes, habe ich es geschafft, einen Roman pro Jahr zu schreiben", sagt die Autorin. "Ich werde durch das Leben inspiriert", sagt die 32-Jährige, die mit dem Filmemacher und Schauspieler David Keoghan verheiratet ist. Oft spiegele sich in ihren Büchern ihre persönliche Lebenssituation wider, "aber es ist nie meine eigene Geschichte, nie das, was mir selbst passiert ist". Manchmal reiche ein Satz, den sie höre, der eine Idee entstehen lässt. "Ich bin eine Tagträumerin. Ich beobachte und absorbiere – und mache dann daraus eine Geschichte."

Am 22. Mai erscheint die Novelle "Der Ghostwriter". Es ist kein Liebesroman, der zwischen den für sie typischen blau-weiß-gepuderten Buchdeckeln mit Wolkenherzen erscheint. "Der Ghostwriter" ist ein mystisches Buch: Es geht um einen Schriftsteller, der unter einer Schreibblockade leidet. Dann findet er das erste Kapitel seines geplanten Buchs, das wie von Geisterhand geschrieben wurde. Es geht um die Frage, wie weit man als Autor bereit ist zu gehen. Vielen ihrer Bücher wohne auch eine dunkle Seite innen. "Das gehört zu mir", sagt die 32-Jährige. Ihr dunkler Fleck: Die Trennung ihrer Eltern vor mehr als 25 Jahren. Damals waren Cecilia und ihre Schwester Georgina noch sehr klein. Doch bis heute wohnen alle nah beieinander und haben ein gutes Verhältnis. Jeden Sonntag treffen sie sich zum Essen.

Ihr Vater, Bertie Ahern, war elf Jahre lang irischer Ministerpräsident. Auch heute sei er noch in der Politik aktiv. "Er ist ein Workaholic." Allein dadurch ihn zu beobachten, habe sie viel über das Leben und den Umgang mit Menschen gelernt. "Doch über Politik werde ich wohl nie ein Buch schreiben." Warum? "Weil mein Gehirn komplett anders funktioniert."