Türkei Zweites Todesopfer nach Explosion in Diyarbakir

Istanbul · Nach der heftigen Explosion in der südostürkischen Stadt Diyarbakir ist ein zweites Opfer seinen Verletzungen erlegen. Der Mann starb laut Nachrichtenagentur Anadolu im Krankenhaus.

 Die völlig zerstörte Werkstatt, in der es in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir zu einer Explosion kam.

Die völlig zerstörte Werkstatt, in der es in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir zu einer Explosion kam.

Foto: dpa, BO abl

Der Gouverneur von Diyarbakir hatte zunächst nur von einem Todesopfer gesprochen. Dabei handelte es sich seinen Angaben zufolge um einen zivilen Angestellten des Polizeihauptquartiers in der Kurdenmetropole.

Die heftige Explosion hatte das Polizeihauptquartier von Diyarbakir am Dienstag erschüttert - fünf Tage vor dem Verfassungsreferendum in der Türkei. Innenminister Süleyman Soylu teilte mit, es habe sich um ein Unglück während Reparaturarbeiten an gepanzerten Fahrzeugen der Polizei gehandelt.

"Es gab keine Intervention von Außen", sagte Soylu im Fernsehsender NTV. Die genaue Ursache der Explosion sei aber "noch unbekannt". Nach Angaben von Rettungskräften wurden mindestens fünf Menschen verletzt.

Die Detonation war so stark, dass sie in der ganzen Stadt zu hören war, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Über der Stadt stieg grauer Rauch auf, und Krankenwagen rasten zum Ort der Explosion.

Die Türken sind am kommenden Sonntag aufgerufen, über die Einführung eines Präsidialsystems abzustimmen. Mit der von Präsident Recep Tayyip Erdogan angestrebten Verfassungsänderung würde die Macht des türkischen Staatschefs deutlich ausgeweitet. Kritiker werfen Erdogan vor, damit seine autoritäre Alleinherrschaft zementieren zu wollen.

In den vergangenen Wochen hatte die Zahl der Anschläge in der Türkei merklich abgenommen. Im Sommer 2015 war eine Waffenruhe mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zusammengebrochen.

(juju/rent/dpa/AFP)
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