Mögliche Vergewaltigungen und andere Übergriffe Pariser Staatsanwaltschaft leitet in Epstein-Affäre Ermittlungen ein

Paris · Im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat die französische Justiz Ermittlungen wegen Vergewaltigungen und anderer sexueller Übergriffe eingeleitet.

 Der Eingang eines Hauses in Manhattan an der noblen Upper East Side. Das vierstöckige Anwesen gehörte dem schwerreiche Finanzier Jeffrey Epstein.

Der Eingang eines Hauses in Manhattan an der noblen Upper East Side. Das vierstöckige Anwesen gehörte dem schwerreiche Finanzier Jeffrey Epstein.

Foto: dpa/Benno Schwinghammer

Dabei sollten mögliche Vergehen gegen teils minderjährige Mädchen untersucht werden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf „potentielle Verbrechen gegen französische Opfer auf nationalem Gebiet ebenso wie im Ausland, und auf Verdächtige, die französische Staatsbürger sind“, führte Staatsanwalt Remy Heitz aus.

Die französische Opferschutzorganisation Innocence en Danger (Unschuld in Gefahr) hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie mehrere Zeugenaussagen über Missbrauchsfälle in Verbindung mit Epstein gesammelt und an die Justizbehörden in Frankreich und den USA weitergeleitet habe.

Epstein, der in den USA wegen diverser Sexualverbrechen angeklagt war und nach Angaben des US-Justizministerium vor knapp zwei Wochen Suizid beging, hatte zahlreiche persönliche Verbindungen zu Frankreich. Er besaß ein Luxus-Apartment nahe dem Pariser Boulevard Champs-Elysées. Einer von Epsteins engen Vertrauten war der einst einflussreiche französische Model-Magnat Jean-Luc Brunel. In Gerichtsdokumenten wird diesem Vergewaltigung vorgeworfen. Zudem soll er Epstein junge Mädchen beschafft haben.

Epstein selbst soll jahrelang minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Bei einer Verurteilung hätten dem 66-Jährigen, der enge Kontakte zu hochrangigen Politikern und Prominenten unterhalten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.

(anst/AFP)
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