Skandal um sexuelle Übergriffe Staatsanwaltschaft Koblenz leitet Ermittlungen gegen Springreiter ein

Koblenz · Junge Reiter aus dem deutschen Nationalkader sollen Mädchen mit Alkohol gefügig gemacht und sexuell übergriffig geworden sein. Gegen einen Nachwuchsreiter hat die Staatsanwaltschaft nur Ermittlungen eingeleitet.

 Ein Reiter drückt seinen Stiefelsporen. (Symbolfoto)

Ein Reiter drückt seinen Stiefelsporen. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Caroline Seidel

Im Zuge des jüngsten Skandals um Alkoholexzesse und sexuelle Übergriffe im deutschen Reitsport hat die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen einen 20 Jahre alten Nachwuchs-Springreiter eingeleitet. Der Mann stamme aus dem Landkreis Neuwied, teilte die Behörde am Montag mit.

Gegen den Mann bestehe der Verdacht, auf Reitturnieren im In- und Ausland "allein oder mit weiteren Beteiligten gegen junge Frauen sexuell übergriffig geworden zu sein", erklärte die Staatsanwaltschaft.

Die Vorwürfe würden auf die Angaben eines Anzeigenerstatters zurückgehen, dessen Erkenntnisse auf Aussagen anderer Zeugen beruhten. "Zur Ermittlung eines konkreten Sachverhaltes hat die Staatsanwaltschaft Koblenz zunächst die polizeiliche Vernehmung des Zeugen angeordnet", hieß es.

In dem Zuge berichtete der Spiegel auch darüber, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz Hinweisen nachgehe, wonach ein junges Mädchen bei den Europameisterschaften im slowakischen Samorin Opfer einer Vergewaltigung oder sexueller Nötigung geworden sei. Zudem sollen bei dieser EM zwei Nachwuchsreiter im Alkoholrausch ein Hotelbett zerlegt haben.

Ob es sich bei den eingeleiteten Ermittlungen um diesen Fall handelt, blieb zunächst offen. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass es nur ein Verfahren gebe. "Ob und wo dieser Beschuldigte gegebenenfalls Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung begangen haben könnte, ist noch nicht geklärt und muss im Laufe des anhängigen Verfahrens erst noch ermittelt werden", hieß es.

(rent/sid)
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