Staatsanwaltschaft eingeschaltet Deutschen Reitern werden Alkoholexzesse und sexueller Missbrauch vorgeworfen

Berlin · Junge Reiter der Deutschen Reiterlichen Vereinigung sollen Mädchen gefügig gemacht und Missbraucht haben. Die Vereinigung hat den Fall der Staatsanwaltschaft gemeldet. Die geht den Hinweisen nach.

 Ein Dressur-Pferd bei einem Turnier. (Symbolbild)

Ein Dressur-Pferd bei einem Turnier. (Symbolbild)

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) droht ein Skandal um Alkoholexzesse und sexuelle Nötigung. Junge Reiter aus dem Nationalkader der Springreiter sollen auf Turnieren Mädchen mit Alkohol und womöglich K.o.-Tropfen gefügig gemacht und sexuell missbraucht haben. Die FN meldete den Fall der Staatsanwaltschaft. Das berichtete der Spiegel.

Dazu sollen zwei junge Reiter der FN bei den Europameisterschaften im slowakischen Samorin im Alkoholrausch ein Hotelbett zerlegt haben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz geht Hinweisen nach, ob in dem Zimmer ein junges Mädchen Opfer einer Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung wurde.

"Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich hier um Einzelfälle", sagte FN-Geschäftsführer Soenke Lauterbach. Der Verband verwies in einer Pressemitteilung darauf, dass ihm bisher "ein konkreter Fall aus dem Umfeld junger Springreiter" vorliege, in dem es "um Vorwürfe aus dem Bereich sexualisierte Gewalt ging".

Die FN-Disziplinarkommission verhängte eine 18-monatige Wettkampfsperre, die Entscheidung ist aber noch nicht rechtskräftig. Die weiteren Fälle seien der FN bis zur vergangenen Woche nicht bekannt gewesen, ihnen habe man noch nicht nachgehen können, hieß es weiter.

Der Verband betonte, dass er sexualisierte Gewalt "aufs Schärfste" verurteile. "Wir haben in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören Abmahnungen, Kadersuspendierungen, Wettkampfsperren", sagte Lauterbach.

(rent/sid)
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