Zweite Auslandsreise des Papstes Jordanischer König empfängt Franziskus

Rom · Papst Franziskus ist zu Beginn seiner dreitägigen Nahostreise in der jordanischen Hauptstadt Amman von König Abdullah II. und dessen Gattin Rania empfangen worden. Der Monarch begrüßte Franziskus im königlichen Palast mit militärischen Ehren.

Papst Franziskus im Heiligen Land
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An dem privaten Gespräch mit dem Papst nahmen auch die vier Kinder des Paares im Alter von neun bis 19 Jahren teil. Das jordanische Königshaus gilt als wichtiger Förderer des christlich-islamischen Dialogs.

Zuvor hatten den Papst am Flughafen der jordanischen Hauptstadt Prinz Ghazi bin Muhammad als Abgesandter des Königs sowie die höchsten Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land erwartet. An der Fahrtroute vom Flughafen zum Königspalast hatten sich nur vereinzelt Schaulustige eingefunden, um den Papst zu begrüßen. Einige von ihnen schwenkten die jordanische Flagge. Franziskus legte den 38 Kilometer langen Weg in einem weißen Toyota-Mittelklassewagen zurück. Begleitet wurde er von einer Staffel von Motorrädern mit Beiwagen. Entlang der Strecke waren Fahnen in den Farben Jordaniens und des Vatikan gehisst.

Am Nachmittag will Franziskus im Stadion von Amman eine Messe mit mehreren zehntausend Christen aus der Region und zahlreichen Kirchenführern feiern. Am Abend steht an der traditionellen Taufstelle Jesu am Jordan eine Begegnung mit syrischen Flüchtlingen auf dem Programm.

Am zweiten Tag seiner Reise ins Biblische Land besucht Papst Franziskus am Sonntag die Stätten, an denen gläubige Christen Geburt, Tod und Auferstehung von Jesus gedenken. In Bethlehem trifft der Papst die Palästinenserführung und feiert eine Messe unter freiem Himmel auf dem Krippenplatz, bevor er zurückgezogen in der Geburtsgrotte betet. Einen politischen Höhepunkt seiner dreitägigen Nahostreise bildet die anschließende Begegnung mit hundert palästinensischen Flüchtlingskindern, deren Sorgen Franziskus anhören will. In der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt steht am Abend das ökumenische Gebet mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomeos im Mittelpunkt. Auch eine gemeinsame Erklärung der beiden Kirchenführer wird dort unterzeichnet.

Es ist die zweite Auslandsreise des 77-jährigen Katholikenoberhaupts. Der Papst wird begleitet von einer Delegation hochrangiger Kurienmitarbeiter sowie Sicherheitspersonal und rund 70 beim Vatikan akkreditierten Journalisten.

Prinz Ghazi bin Muhammad, der den Papst nach der Landung empfing und mit ihm in einem Flughafengebäude zu einer kurzen Unterhaltung zusammentraf, ist Islamwissenschaftler und Berater des Königs in Religionsfragen. Der Leiter des Aal-al-Bayt-Instituts für islamisches Denken ist einer der Initiatoren eines Offenen Briefs von 138 Islamgelehrten an die christlichen Kirchen, mit dem im Oktober 2007 eine neue Phase des interreligiösen Dialogs begann.

(KNA)
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